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Trollbots unterstützen in den USA die Abschaffung der Netzneutralität

von WIRED Staff
In den USA wird im Dezember über die Abschaffung der Netzneutralität abgestimmt. Wie eine Untersuchung herausgefunden hat, wurde die Seite der Federal Communications Commission von 1,3 Millionen Fake-Kommentaren überschwemmt. Offenbar stammen jedoch alle Kommentare von einer einzigen Quelle, die diese maschinell generierte.

Jemand versucht die Abstimmung des Gremiums der US-Regulierungsbehörde FCC am 14. Dezember zu manipulieren. Bei einer Konsultationsseite für die amerikanischen Bürger wurden 1,3 Millionen maschinell erstellte Kommentare abgegeben, die sich für die Abschaffung der Netzneutralität aussprechen. Dies fand Datenwissenschaftler Jeff Kao mittels verschiedener Sprachverarbeitungstechniken heraus. Die Tonalität der Fake-Kommentare erinnerte stark an den Sprachgebrauch von großen Netzbetreibern. Möglicherweise sollte mit der Masse an Kommentaren die Postings von echten Menschen unterdrückt werden. Die Untersuchung bestätigt den Vorwurf von Ermittlern und Experten, dass es bei der Abstimmung der FCC nicht mit rechten Dingen zugeht.

Insgesamt wurden 22 Millionen Kommentare gepostet, doch offenbar stammten nur knapp 800.000 davon von echten Nutzern. Von diesen sprachen sich 99 Prozent für eine Beibehaltung der Netzneutralität aus. Ein Teil der von sogenannten Trollbots verfassten Fake-Kommentare waren sogar unter Angabe von Klarnamen verfasst waren, enthielten jedoch die gleiche Aussage mit meist nur minimalen Wortänderungen.

Der State Attorney General von New York, Eric Schneidermann, warf der FCC vor, diese illegale Verwendung von Namen nicht ernst zu nehmen und wies auf Gemeinsamkeiten zwischen diesem Beeinflussungsfall und den amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf hin, bei dem offenbar die russische Regierung über gefälschte Nachrichten Einfluss auf die öffentliche Meinung nahm. Zuvor hatte die FCC den Ermittlern Schneidermanns den Zugriff auf die angeblich falschen Kommentare verweigert.

Die FCC sieht sich weiterhin dem Vorwurf ausgesetzt, den Kampf gegen die Spam-Bots nicht ernst zu nehmen. Ein Sprecher der Behörde gab sogar bekannt, dass immerhin 7,5 Millionen der Pro-Netzneutralität-Kommentare ebenfalls von einer Fake-E-Mail-Generatoren-Seite kämen.

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