Die Stützstrebe im neuen Flügelkonzept ist deshalb notwendig, da die Tragfläche länger und schmaler sein soll, als es bei konventionellen Verkehrsflugzeugen derzeit üblich ist. So sollen bei gleich bleibendem Auftrieb sowohl Startgewicht als auch Luftwiderstand deutlich sinken. Die Spannweite steigt dadurch um etwa 50 Prozent, schreibt die NASA auf ihrer Webseite. Dafür steigt auch die Effizienz des Flugzeugs, für das bereits erste Prototypen im Windkanal ausgetestet werden. Dabei müssen die Ingenieure noch dafür sorgen, dass die Stütze selbst keinen großen Luftwiderstand mitbringt, und die ideale Flügelgröße ist ebenfalls noch zu erarbeiten.
Die Idee, Flügel mit einer Strebe zu stützen, ist alles andere als neu: Schon vor dem Ersten Weltkrieg hatten Flugzeuge aufgrund der damals vorhandenen Baumaterialien häufig stützende Strukturen für ihre Flügel, etwa die Etrich Taube, der erste in Deutschland in Serie produzierte Flieger überhaupt. Die neue Version von Boeing und der NASA setzt allerdings auf modernste Materialien und könnte so tatsächlich die Luftfahrt voranbringen.
Neben einer verbesserten Treibstoffeffizienz soll der gestützte Flügel noch weitere Vorteile mit sich bringen: Schätzungen zufolge dürfte ein Flugzeug mit Stützflügeln nicht nur weniger Treibstoff verbrauchen, sondern auch leiser fliegen. Alleine schon, weil mit weniger Luftwiderstand auch weniger Schub nötig sein wird, um den Flieger in der Luft zu halten. Wie sich die bestehende Infrastruktur der Flughäfen mit der deutlich größeren Flügelspanne macht, wird sich indes noch zeigen müssen, sollten die neuen Flügel eines Tages Realität werden.