Über lange Jahre war Steve Wozniak, der sich schon Mitte der Achtziger von Apple zurückzog, überzeugt, dass unsere Zukunft dank künstlichen Intelligenzen „erschreckend und sehr schlecht für die Menschheit“ werden würde. Schnell würden vernunftbegabte Computersysteme nämlich versuchen, den Menschen aus allen wichtigen Positionen zu verdrängen. Homo Sapiens könne einfach nicht mit den Maschinen mithalten. Eine Vorstellung, wegen der Wozniak nach eigener Aussage „nächtelang wachgelegen“ hat. Wie der Apple-Mitgründer jetzt jedoch auf einer Podiumsdiskussion erklärte, schaut er mittlerweile nicht mehr ganz so negativ in die Zukunft.
Dann werden sie feststellen, dass sie uns brauchen.
„Sie werden schlauer sein als wir“, sagt Steve Wozniak nun über Künstliche Intelligenzen. „Und wenn sie schlauer sind als wir, dann werden sie feststellen, dass sie uns brauchen.“ Gleichsam würden Computersysteme realisieren, dass sie die Natur und das Ökosystem bewahren müssten, dessen Teil die Menschheit nun einmal ist — und letztlich würden wir gut damit leben können. „Wir wollen einfach das Familienhaustier sein, um das man sich kümmert“, führte der Apple-Mitbegründer seinen Gedanken weiter. „Sie werden uns helfen. Wir sind schließlich ihre ursprüngliche Götter.“
Seinen Sinneswandel will Wozniak schon vor einigen Jahren gehabt haben. Und das habe auch an seiner sonstigen Sicht auf die Welt gerüttelt. „Seitdem füttere ich meinem Hund jeden Tag mit Filetsteak und Hühnchen“, meint der Technologiepionier. „Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden willst.“ Bis die Menschheit aber wirklich zum Haustier degradiert wird, würde es noch eine Weile dauern. Zunächst müssten KIs in jeden Winkel unserer Gesellschaft Einzug halten und sich weiterentwickeln, um uns wirklich dominieren zu können. Bis dahin vergehen laut Wozniaks Schätzung noch „einige hundert Jahre“.