Das französische Transportministerium will bereits in den nächsten Tagen einen Gesetzesentwurf vorlegen, der autonome Autos auf die Straße bringen soll. Dieser stützt sich im Wesentlichen auf den Bericht einer von der Regierung beauftragten Expertenkommission, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet. Die Kommission forderte, weitgehend selbstfahrende Fahrzeuge bereits für den Zeitraum 2020 bis 2022 zu autorisieren. Bei diesen sogenannten Level-3-Fahrzeugen kann dann ein menschlicher Fahrer immer noch jederzeit eingreifen.
Präsident Emmanuel Macron kündigte an, dass er vollständig automatisierte Autos bereits ab 2019 auf definierten Abschnitten öffentlicher Straßen zulassen will. Aktuell sind solche Fahrzeuge nur auf Privatstraßen erlaubt.
In Frankreich testen derzeit Renault und die Peugeot-Citroën-Gruppe auf einzelnen Autobahnen schon streckenweise ihre KI-Fahrzeuge. Mit an Bord ist jedoch nach wie vor ein Mensch, der hinter dem Steuer sitzt. Im Zeitraum zwischen 2014 und 2017 wurden so insgesamt rund 100.000 Kilometer zurückgelegt.
Mit dem Gesetzesentwurf soll nun sichergestellt werden, dass Frankreich beim Thema autonomes Fahren nicht den Anschluss verpasst. Damit auch die finanziellen Mittel dafür gesichert sind, wurde ein Fonds von zehn Milliarden Euro eingerichtet, der sich aus Verkäufen staatlicher Unternehmensbeteiligungen speist. Dieser soll neue Technologien fördern.
Neben dem ambitionierten Zeitplan will die Regierung zudem den Verwaltungsaufwand von autonomen Fahrzeugen senken. Vorstudien von Herstellern und Forschungsinstituten sollen erleichtert werden. Zudem arbeitet der französische Autohersteller Renault an EZ-Go, einem autonom fahrenden Shuttle-Service, der während der Automesse in Genf vorgestellt wurde. Dieser soll bereits in vier Jahren an den Start gehen und eine Konkurrenz zu Diensten wie Uber oder Lyft werden.