Der Xeon-Server von HPE wird der schnellste Rechner sein, der jemals in den Weltraum gebracht wurde. Dennoch soll er nicht etwa der neue Bordcomputer der ISS werden, sondern ist Teil eines Experiments: Beim Projekt Spaceborn Computer soll sich herausstellen, wie zuverlässig ein Standardcomputer bei Schwerelosigkeit funktioniert. Wie die NASA auf ihrer Webseite angekündigt hat, wird der Start live im Netz gestreamt — wenn das Wetter mitspielt und er stattfinden kann.
Der Xeon-Server für das Experiment besteht großteils aus Standardkomponenten und ist somit nicht, wie in der Raumfahrt meist üblich, gegen die kosmische Strahlung gehärtet. Ionisierende Strahlung im All tendiert dazu, Daten im DRAM zu verfälschen. Dagegen helfen künftig möglicherweise Softwarelösungen: Datenpakete sollen mit Prüfsummen geschützt werden und ein paralleler Betrieb mehrerer Rechner könnte mit einem Vergleich der Ergebnisse ebenfalls Abhilfe verschaffen. Wenn das Experiment erfolgreich ist, könnte Weltraumtechnologie deutlich günstiger werden — und so für mehr Staaten und Unternehmen erschwinglich sein.
Der Start zur ISS wird der zwölfte kommerzielle Frachttransport von Elon Musks Weltraumunternehmen für die NASA. In der Nutzlast von 6400 Pfund befinden sich unterschiedliche wissenschaftliche Experimente und natürlich auch Verbrauchsgüter für die Astronauten auf der Raumstation. Die Ankunft der Dragon-Kapsel ist für Mittwoch, dem 16. August, geplant. Spannend wird es in Sachen SpaceX vor allem im November: Dann soll die Falcon Heavy, die größere wiederverwertbare Rakete des Unternehmens, ihren Jungfernflug absolvieren.