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Kommen bald biegsame Datenspeicher aus dem Drucker?

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Faltbare Smartphones, durchsichtige Speicher, biegsame Sensoren aus dem 3D-Drucker: Die Forschung macht Fortschritte bei der Entwicklung von flexiblen elektronischen Bauteilen, die völlig neuartige Wearables möglich machen.  

Sechs Studenten der Duke University im amerikanischen Durham ist eine kleine Sensation geglückt: Mit einem Aerosol Jet Printer, der Nanopartikel auf eine Oberfläche druckt, erschufen sie einen extrem dünnen und flexiblen Speicher. Das neuartige Verfahren erlaubt es, Kleidungsstücke, Flaschen oder auch Gemüse so zu bedrucken, dass darauf digitale Daten abgelegt werden können. Noch ist die Speicherkapazität sehr gering, lediglich so viel wie bei einem 4-Bit-Flashdrive. Doch das reichte den jungen Forschern aus, um zu belegen, dass ihr Konzept theoretisch funktioniert.

Das gedruckte, passiv elektrische Bauelement – Memristor genannt – besteht aus einer Mischung von speziellen Nanodrähten, die in eine Polymer-Matrix eingebunden werden. Wie das sogenannte Cu-SiO2 Core-Shell Nanowires Composite aufgebaut wird, beschreiben die Erfinder im Journal of Electronic Materials. Das Team von der Duke University glaubt, dass das Material so weiterentwickelbar ist, dass die Industrie es für Sensoren oder RFID-Etiketten nutzen könnte. Ferner wäre ein Einsatz auf Plastikfolien oder Papier möglich.

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Mit der Idee, elektronische Bauteile auf biegbaren Oberflächen unterzubringen, sind die US-Studenten indes nicht allein. Vor Kurzem veröffentlichte ein Team der britischen University of Exeter im Fachmagazin ACS Nano einen Artikel über seine Erfindung: einen flexiblen, ultraschnellen Speicher, der unter anderem für Smartphones genutzt werden kann. Die neue Speichertechnologie ist laut den Wissenschaftlern ebenso biegsam wie durchsichtig, somit wäre ein Einsatz auf Displays möglich.

Konzepte für biegsame elektronische Geräte schwirren seit einigen Jahren durch Forschung und Medien. Samsung stellte zum Beispiel schon 2013 Studien für faltbare Handheld-Geräte vor. Das Startup FlexEnable hingegen zeigte auf dem Mobile World Congress 2016 sogenannte OLCD-Displays, die Nutzer am Handgelenk tragen können.

Neben Samsung arbeitet Gerüchten zufolge derzeit auch der chinesische Tech-Hersteller Xiaomi an einem bieg- und klappbaren Handy, ebenso Apple für das iPhone 8 und Google für das nächste Pixel-Smartphone.

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