Während Spieler mit Oculus Rift oder HTC Vive zu Hause nur im Wohnzimmer in virtuelle Welten eintauchen, will das australische VR-Startup Zero Latency ihnen eine ganze Lagerhalle zur Verfügung stellen. Das Unternehmen hat sich daher nun mit dem Videospielveteran Sega zusammengetan, um im Juli im Tokioter Vergnügungsareal Joypolis ein großes Virtual-Reality-Center zu eröffnen.
Dort sollen die Spieler nicht nur ein VR-Headset, sondern auch einen speziellen Anzug mit tragbarem Computer samt Spielzeugwaffe umgeschnallt bekommen. Damit können sie sich auf über 400 Quadratmetern frei bewegen, wobei ihre Position im Raum von Kameras über verschiedenfarbig leuchtende Kugeln auf der Ausrüstung verortet wird.
Gemeinsam sollen die VR-Krieger einen speziell entwickelten Koop-Shooter im Stile von Left 4 Dead, Borderlands oder Payday erleben. Darin stellen sie sich etwa in einer brennenden Großstadt als Gruppe einer Zombie-Horde entgegenstellen oder stürmen als Spezialeinheit eine Militärbasis. Dank der offenen Umgebung können sich die Spieler, die sich gegenseitig nur als digitale Avatare sehen, aufteilen, Gegner umgehen oder ihnen in den Rücken fallen. Abseits der Shooter seien jedoch auch Puzzle-Games und Adventures in der Entwicklung, heißt es.
„Als wir Zero Latency das erste Mal probiert haben, hat uns das komplett umgehauen“, sagt Kazuhiko Hayami von Sega. „Wir fangen gerade erst an zu verstehen, was es bedeutet, wenn man sich völlig frei in einer virtuellen Realität bewegen kann.“
Statt nur einer optischen Scheinrealität bietet Zero Latency den Spielern auch haptisches Feedback. In den Westen, die sie tragen, sind Vibrationsmotoren untergebracht, die Treffer und Schläge simulieren. Ebenso können sie Hitze abgeben und über kleine Düsen verschiedene Gerüche verströmen. Entwickelt und getestet werden Technik und Spiele im australischen Melbourne, wo ein Testspielareal auch Besuchern offen steht. Neben Sega steht Zero Latency nach eigener Aussage derzeit auch mit weiteren potentiellen Partnern in Verhandlung, die die VR-Schießhalle nach Europa und den USA bringen wollen.
+++ Mehr von WIRED regelmäßig ins Postfach? Hier für den Newsletter anmelden +++