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Schritte von Fußgängern sollen Las Vegas zum Leuchten bringen

von Michael Förtsch
Bald schon könnten Fußgänger Straßenlaternen zum Leuchten bringen. Ein US-Startup will aus der kinetischen Energie von Schritten Strom gewinnen. Ob das funktioniert, soll sich bei einem Pilotprojekt in Las Vegas zeigen.

Glaubt man dem Öko-Tech-Unternehmen EnGo Planet aus New York, haben Straßenlaternen die Zukunft verschlafen. Denn seit der Umstellung von Gasflammen auf Glühbirnen hat sich bei ihnen technisch nicht sonderlich viel getan. Deswegen will das Startup die Straßenlampe nun in die Moderne holen.

Die Laternen von EnGo Planet erinnern eher an riesige Palmwedel als an traditionelle Straßenleuchten. Über die mit energiesparenden LEDs bestückten Leuchtmodulen zieht sich ein breiter Schirm. Er soll die Abstrahlung des Lichts in den Nachthimmel mindern und so die Lichtverschmutzung reduzieren. Außerdem ist er mit Solarzellen bespannt, die am Tag einen großen Akku aufladen. Allerdings soll es noch eine zweite Stromquelle geben: den Menschen.

Jeder Schritt eines Fußgängers produziert – je nach Auftrittstärke – zwischen vier und acht Watt Leistung. Diese geht normalerweise vollkommen ungenutzt verloren. Und genau das wollen die Entwickler von EnGo Planet ändern.

Dafür sind ihre Smart Street Lights mit großen Paneelen gekoppelt, die in Bürgersteige, Fußgängerbrücken oder Plätze eingelassen werden können. Diese geben unter jedem Schritt leicht nach und leiten den Druck an kleine Generatoren weiter, die ihn in elektrischen Strom umwandeln und in eine Batterieanlage einspeisen. Reicht die Sonnenenergie nicht aus, wird es also trotzdem nicht dunkel. So sollen die Straßenlaternen vollkommen autark und ohne Anbindung ans Stromnetz funktionieren. Aber damit nicht genug.

Jedes Smart Street Light soll eine kleine Ablagefläche und zwei USB-Schnittstellen bereithalten, an denen man kostenlos sein Smartphone laden kann. Ebenso ließen sich WLAN-Hotspots oder Sensoren integrieren, die etwa die Fußgängerdichte oder Umweltdaten wie Luftqualität, Luftfeuchte und Temperatur zu protokollieren. Auch Kameras für Videoüberwachung könnten angebracht werden.

Ob die Straßenlaternen von EnGo Planet aber tatsächlich für den breiten Einsatz taugen, soll sich im Arts District von Las Vegas zeigen. Dort wurden für ein Pilotprojekte in Zusammenarbeit mit der Kasinostadt vier Lampen mit kinetischen Paneelen auf einem Platz am Boulder Plaza installiert. EnGo Planet will damit ermitteln, wie robust die Trittplatten sind, wie hoch die Energieausbeute ausfällt und wie die Passanten auf die Lampen reagieren.

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