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Disney erweckt seine animierten Figuren mit Robotern zum Leben

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Wissenschaftler von Walt Disney haben einen Roboter gebaut, der den Gang der animierten Figuren des Konzerns nachmachen kann. Ziel des Projekts: lebensechte Versionen der Disney-Helden zu schaffen.

Disney will seine Film- und Comicfiguren ins echte Leben holen — Fortschritte in der Robotertechnik machen es möglich. Den ersten großen Erfolg auf diesem Gebiet hat Disney jetzt vermeldet: Katsu Yamane und sein Team vom Forschungszentrum des Konzerns in Pittsburgh haben einen zweibeinigen Roboter entwickelt, dessen Gang einer animierten Disney-Figur nachempfunden ist.

Robotertechniker kämpfen mit physikalischen Beschränkungen, wenn sie lebensnahe Versionen von Figuren bauen sollen.

Katsu Yamane, Roboterforscher am Disney-Forschungsinstitut Pittsburgh

Die Roboter sollen nicht nur so aussehen wie Micky Maus und Donald Duck, sie sollen auch so schlurfen und watscheln wie die Originale aus den Animationen. Alles an den Figuren müsse in der Umsetzung so sein, wie die Fans es kennen, sagt Yamane. „Wichtig ist einfach, dass wir trotz aller Schwierigkeiten nichts vom Stil und der Qualität der Bewegungen opfern.“

Der Gang sei dabei die größte Herausforderung, erklärt der Roboterforscher: „Designer halten sich nicht unbedingt an die physische Realität, wenn sie neue Figuren animieren.“ Robotertechniker hingegen hätten vor allem mit physikalischen Beschränkungen zu kämpfen, wenn sie lebensnahe Versionen von Figuren bauen.

Das Vorbild für den ersten Roboter ist allerdings noch keine Disney-Berühmtheit. Stattdessen animierten die Forscher am Computer eine eiförmige Figur, die ihren dicken Bauch auf kleinen gekrümmten Beinchen vor sich herträgt. Nach einer Analyse des Bewegungsablaufs machten sich Yamane und seine Kollegen an die Entwicklung ihres Roboters. Sie konzentrierten sich dabei zuerst einmal nur auf den unteren Teil, also die Hüfte, Beine und Füße.

Das Ergebnis zeigt, wie anspruchsvoll die Umsetzung des Projekts ist. Etwas holprig kommt der Apparat dahergehumpelt, im Vergleich zu den flüssigen Bewegungen der animierten Figur wirkt der Robotergang noch steif und ruckartig.

Die Wissenschaftler waren zu Kompromissen gezwungen. Sie erkannten, dass die Gehbewegung der animierten Figur physikalisch nicht eins zu eins umsetzbar war. Als Roboter würde das eiförmige Männchen dann nämlich immer umfallen. Yamane und sein Team mussten die Bewegung also leicht verändern — zum Beispiel achteten sie darauf, dass der Fuß des Standbeins des Roboters immer flach auf dem Boden bleibt.

Der Nachteil: Das natürliche Abrollen der Füße geht dadurch verloren und die Bewegungen wirken weniger flüssig. Daran wollen die Forscher nun arbeiten. Experimente mit verschiedenen Materialien und besseren Servomotoren zur Bewegungssteuerung sollen das Projekt voranbringen. Auf den echten Donald Duck müssen Disney-Fans also noch ein bisschen warten. 

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