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Dubsmash: Eine Video-App aus Berlin stürmt die Stores

von Katharina Brunner
Ein blonde Frau reißt den Mund auf und röhrt: „Good Morning Vietnam“. Ein Mädchen schickt über ihre Facebook-Timeline jemandem eine eindeutige Botschaft mit dem Lied „Fuck you“. Und ein Mann mit nacktem Oberkörper imitiert den Film-Fisch Nemo: „Just keep swimming“. All diese Selfie-Videos mit Lippensynchronisation wurden mit der App Dubsmash erstellt. Die kommt aus Berlin und steht in den App-Stores gerade ganz weit oben.

Aus einer Liste können bei Dubsmash berühmte Sprüche, Songs oder Geräusche ausgewählt werden. Dazu drehen die Nutzer Videos von sich selbst und teilen diese dann über Messenger-Apps, Mails oder soziale Netzwerke. Die ungeschriebene Regel scheint zu sein: Ein Video ist umso lustiger, je größer die Schere zwischen Ton und Bild ist. 

Geld verdienen die Macher mit ihrer App noch nicht.

Dieses simple Prinzip hat die App Dubsmash seit ihrer Veröffentlichung im November letzten Jahres in den App-Stores erfolgreich gemacht. „Ein erster starker Indikator, dass wir einen Hit gelandet haben, war es, dass wir innerhalb einer Woche nach der offiziellen Veröffentlichung in Deutschland auf Position 1 lagen“, sagte Mit-Gründer Roland Grenke dem Magazin TechCrunch. Die App hielt die Position in Apples AppStore fast einen Monat lang. Momentan liegt sie auf Platz 9, in Googles Play Store auf Platz 13. Aber der Erfolg beschränkt sich nicht auf Deutschland: In 29 anderen Ländern hat Dubsmash die Pole-Position inne, darunter Großbritannien, Frankreich und Holland. Die App ist kostenlos, Geld verdienen die Macher damit noch nicht. Eine Möglichkeit zur Monetarisierung sehen sie aber darin, bestimmte Tonspuren oder Filter gegen Geld anzubieten.

Legal ist die App nur, wenn damit Privatkopien angefertigt werden.

Entwickelt haben die App die drei Berliner Jonas Drüppel, Roland Grenke und Daniel Taschik, die sich auf einem Hackathon getroffen haben. Vor Dubsmash haben sie mit ihrer Firma Mobile Motion die App Starlize entworfen, mit der personalisierte Musikvideos erstellt werden konnten. „Wir hatten das Gefühl, das war für die meisten Nutzer zu komplex“, sagte Grenke zu TechCrunch. Die zündende Idee kam mit dem Nippelboard, bekannt aus Stefan Raabs „TV Total“, das Grenke von seinen Mitstreitern zum Geburtstag geschenkt bekam. Auf Knopfdruck spielt es voreingestellte Videos und Sprüche ab.  

Trotz des großen Erfolgs bleibt ein Problem: Tonaufnahmen unterliegen dem Urheberrecht. Legal ist die App deshalb nur, wenn damit Privatkopien angefertigt werden. Das heißt: Teilen per Messenger-App oder E-Mail ist erlaubt, wer aber ein Dubsmash-Video bei Facebook oder YouTube hochlädt, riskiert hingegen eine Abmahnung. Bei Zitaten könnte in Deutschland außerdem sogar das Leistungsschutzgesetz greifen. „So lustig die Videos auch sind, sie sollten ausschließlich über private Messenger oder E-Mail geteilt und nicht im Netz verbreitet werden“, rät IT-Anwalt Christian Solmecke. Alternativ sollten nur lizenzfreie Töne wie Tiergeräusche gewählt werden. Auch Delfine können lustig sein. 

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