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Diese App nutzt KI, um euch das Reden vor Publikum beizubringen

von Alexandra Simon-Lewis
Nie wieder „ähm“: Orai ist ein mobiler Rhetorik-Coach, der euch durch Deep Learning aufs öffentliche Sprechen vorbereiten soll.

Öffentlich zu sprechen ist, ähm, nicht einfach. Es ist, ähm, also irgendwie, ein großes Problem, das, ähm, ungefähr 74 Prozent aller Menschen betrifft.

Ob lange Pausen oder das Benutzen von Füllwörtern (siehe oben) – die Art wie man sprichst, kann sich ziemlich negativ auf die eigene Glaubwürdigkeit auswirken. Was also tun? Sich das Publikum nackt vorstellen? All die nervöse Energie auf einen einzigen (dann sicherlich ziemlich befremdeten) Zuhörer konzentrieren? Orai ist ein mobiler, digitaler Rhetorikkurs, der genau dieses Problem angehen soll. Das Smartphone wird dabei zum Sprach-Coach für die Hosentasche.

Entwickelt wurde die App von Studenten der Drexel University in Philadelphia. Während sich das Programm aufgezeichnete Reden anhört, kann es das Gehörte mithilfe von künstlichen neuronalen Netzen analysieren und Feedback geben. Dabei achtet es auf Füllwörter, das Tempo und die Verständlichkeit der Worte. Eine Funktion versucht sogar, dem Nutzer eine mitreißendere Sprechweise anzutrainieren.

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Die Idee entstand aus dem einfachen Bedürfnis, sich gut ausdrücken zu können. Als Danish Dhamani und Paritosh Gupta in die USA kamen, war Englisch nicht ihre Muttersprache. Paritosh wuchs in Indien auf, Dhamani in Tansania. Sie besuchten Rhetorik-Clubs, konnten damit aber nicht viel anfangen, weil diese sehr zeitraubend und kostspielig waren. „Es muss doch einen besseren Weg geben“, hätten sie gedacht, erzählen die beiden im Interview mit Fast Company.

Orai konzentriert sich auf eine Reihe von Sprechübungen, einige recht simpel, andere eher unorthodox. Neben den obligatorischen Zungenbrechern gibt es Übungen, die den User dazu auffordern, so oft wie möglich „ähm“ zu sagen. Andere bereiten auf einen kurzen Elevator Pitch vor. Alle haben aber das Ziel gemeinsam, bestimme Aspekte der Sprache zu verbessern, wobei Betonung und Tempo die Grundlage bilden.

Die App ist gleichermaßen für englische Muttersprachler wie für Fremdsprachler geeignet, weil die Software unterschiedliche Akzente erkennen und interpretieren kann. Diese Funktion ist zwar noch in der Anfangsphase, zeigt aber schon sehr vielversprechende Ergebnisse.

Orai ist seit ungefähr einem Monat in Apples AppStore verfügbar und wurde schon über 1000 Mal heruntergeladen. Allerdings liegt der Einwand nahe, dass das Üben mit einer App komplett anders ist, als vor einem Raum voller Menschen zu sprechen – quasi die digitale Version des Sprechens mit dem eigenen Spiegelbild.

Trotzdem bietet die App eine interessante Lösung für ein bekanntes Problem. So wie Sprach-Apps beim Erlernen einer fremden Sprache helfen, könnte Orai denen helfen, die Probleme haben, sich in ihrer eigenen auszudrücken.

WIRED.uk

Dieser Artikel erschien zuerst bei WIRED.uk
Das Original lest ihr hier.

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