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Obama outet sich als Fan autonomer Autos

von Helena Kaschel
Noch-US-Präsident Obama ist bekennender Tech-Optimist. Nun hat er ein Plädoyer für selbstfahrende Autos geschrieben: Die Technologie könne zehntausende Leben retten, um Sicherheit auf den Straßen der Zukunft zu garantieren, werde seine Regierung aber neue Richtlinien erlassen.

Wenn Barack Obama im Januar sein Amt niederlegt, wird er wohl als einer der technologiefreundlichsten US-Präsidenten in die Geschichte eingehen. Während seiner Amtszeit machte Obama die ehemalige Google-Vizepräsidentin Megan Smith zum Chief Technology Officer der US-Regierung, veranstaltete den allerersten Hackathon im Weißen Haus und sprach auf dem Musik-, Film- und Tech-Festival South By Southwest. Sein nächster Job? Vielleicht Venture Capitalist im Silicon Valley, wie Obama diesen Sommer Bloomberg in einem Interview verriet.

Dass der Präsident seine letzten Monate im Amt nutzt, um sich öffentlich für innovative Technologien auszusprechen, ist also nicht überraschend. Auch nicht, dass er nun ein schriftliches Plädoyer für selbstfahrende Autos ausgerechnet in der Pittsburgh Post-Gazette veröffentlicht: Pittsburgh, das ehemalige Zentrum der US-Stahlindustrie, wo seit vergangener Woche Uber seine selbstfahrenden Autos testet, wird im Oktober Austragungsort der ersten White House Frontiers Conference sein, bei der es um Wissenschaft, Technologie und Innovation gehen soll.

In seinem Gastkommentar lässt Obama die rasanten technologischen Fortschritte während seiner Amtszeit Revue passieren. In den bis dato siebeneinhalb Jahren, die er im Weißen Haus saß, seien automatisierte Fahrzeuge „von einer Sci-Fi-Fantasie zu einer allmählich aufkommenden Realität mit dem Potenzial, unser Leben zu verändern, geworden“.

Dann folgen Argumente für den fahrerlosen Verkehr: 94 Prozent der Autounfälle auf amerikanischen Straßen seien das Ergebnis menschlichen Versagens. Selbstfahrende Autos könnten jährlich zehntausende Leben retten. Senioren oder Menschen mit Behinderung könnten ohne Angst Auto fahren. Es gäbe weniger verstopfte Straßen, weniger Umweltverschmutzung. Und wie jede technologische Innovation würde diese bestimmte Jobs überflüssig machen, dafür aber neue schaffen.

Die Regierung liegt manchmal falsch, wenn es um Technologien geht, die sich rasant weiterentwickeln

Barack Obama, Präsident der USA

Die Sicherheit selbstfahrender Autos müsse jedoch garantiert sein – und dabei müsse die Politik helfen. Noch während seiner Amtszeit, so Obama, werde die US-Regierung neue Richtlinien für automatisierte Fahrzeuge einführen. Autohersteller müssten zukünftig eine Sicherheits-Checkliste ausfüllen und sie der Politik sowie allen Amerikanern zugänglich machen. Außerdem müssten Bürger die Gewissheit haben, trotz unterschiedlicher Regulierungen in den verschiedenen Staaten sicher in einem selbstfahrenden Auto das Land durchqueren zu können.

Die Regelungen seien aber flexibel: „Man kann es mit der Regulierung zu weit treiben. Die Regierung liegt manchmal falsch, wenn es um Technologien geht, die sich in einem rasanten Tempo weiterentwickeln. Deshalb sind diese Richtlinien darauf ausgelegt, sich dem technologischen Fortschritt anzupassen.“

Am Ende beschwört Obama am Beispiel selbstfahrender Autos den amerikanischen Innovationsgeist: „Der Fortschritt der vergangenen Jahre im Bereich automatisierter Fahrzeuge zeigt, wozu unser Land im Stande ist, wenn unsere Ingenieure und Unternehmer, unsere Wissenschaftler und Studenten [...] ihre beste Arbeit und klügsten Ideen in ein großes, mutiges Ziel stecken. Das ist der Geist, der uns vorangebracht hat, seit das Auto erfunden wurde“, schreibt der US-Präsident- „Jetzt liegt es an uns, in Richtung einer besseren Zukunft für alle zu fahren.“

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