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Ein Startup aus Neuseeland will einen Weltraumbahnhof bauen

von Michael Förtsch
Neuseeland wird wohl bald zur Raumfahrtnation. Ein Startup will inmitten der Einöde des Herr-der-Ringe-Landes einen Weltraumbahnhof bauen. Einmal die Woche soll dort in Zukunft eine Rakete in den Kosmos starten.

Das wunschöne Neuseeland hat weder ein eigenes Raumfahrtprogramm, noch hat es jemals einen Astronauten ins All geschickt. Jedoch hofft das 2007 in Auckland gegründete Unternehmen Rocket Lab, die kleine Nation nun zum großen Namen in der kommerziellen Raumfahrt zu machen. Denn inmitten des tristen Niemandslandes von Kaitorete Spit, einer schmalen Landzunge am Lake Ellesmere, soll nun ein kommerzieller Weltraumbahnhof entstehen. Von dort aus will das Unternehmen, ähnlich anderen Raumfahrtfirmen wie SpaceX, günstige und unkomplizierte Transporte ins All anbieten: jedoch nicht für Astronauten, sondern kleine Satelliten. Und das in einer Regelmäßigkeit, die die Konkurrenz nicht bieten könne. 

Die Arbeit am neuseeländischen Cape Canaveral hat bereits begonnen, von dem, so Rocket-Lab-Gründer Peter Beck, in den kommenden Jahren zunächst einmal pro Monat und später einmal pro Woche eine Rakete in den Orbit rasen soll. „In den USA wäre das unmöglich“, gibt Beck an. Denn das Gebiet wird im Gegensatz zu anderer Spaceports, wie eben in den Vereinigten Staaten oder Russland, kaum überflogen und liegt weit abseits sämtlicher Städte, größerer Gemeinden oder Häfen. Der Bau der ersten Starplattform, essentiellen Versorgungseinrichtungen und einer Wartungshalle soll bis Ende 2015 mehrheitlich abgeschlossen sein. 

Der regelmäßige Betrieb und erste kommerzielle Starts sollen 2016 aufgenommen werden.

Ebenso wie Elon Musks SpaceX will auch Rocket Lab auf eigens konstruierte Raketen setzten. Derzeit ist das hauptsächlich die nur einen Meter dicke und 18 Meter lange Zwei-Stufen-Rakete Electron. Deren Rutherford Engine genannten Triebwerke sollen das Raumfahrt-Äquivalent zum Hybriedantrieb darstellen. Eine Lithium-Polymer-Batterie anstatt von Gasdruck-Generatoren wird die Treibstoffpumpen für das Flüssigsauerstoff- und Kerosingeschmisch betreiben und damit für mehr Schubkraft und effizientere Verbrennung sorgen. Ein erster Testflug der Electron soll später in diesem Jahr stattfinden. Bereits 2009 hatte Rocket Lab jedoch schon eine kleine Höhenforschungsrakete namens Ātea-1 in den Suborbit geschossen. 

Der regelmäßige Betrieb und erste kommerzielle Starts sollen 2016 aufgenommen werden. Ein Flug bei bis zu 100 Kilogramm Nutzlast würde dann lediglich 4,9 Millionen US-Dollar kosten. Unheimlich günstig verglichen mit Preisen von 40 bis 160 Millionen US-Dollar, mit denen etwa SpaceX, Orbital Sciences und Blue Origin je nach Transportlast kalkulieren. Entsprechend seien auch schon die Auftragsbücher gut gefüllt. Rund 30 Kunden hätten sich bereits für die billigen Satellitenstarts angemeldet. 

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