Die Schaltkreise des Teams der Universität Wisconsin-Madison sind nicht die Ersten, die sich wie ein temporäres Tattoo auf die Haut kleben lassen. Allerdings sind die Antennendrähte mit einer Dicke von gerade einmal 25 Mikrometern deutlich flacher als bisherige Prototypen, die auf eine Stärke von 640 Mikrometern kommen, berichtet Engadget. Möglich sind bei der Übertragung Frequenzbereiche zwischen 0,3 und 300 Gigahertz, einem Bereich, der in Zukunft für 5G-Mobilfunk vorgesehen ist. Dank der Schlangenlinien der Prototypen lassen sich diese strecken, ohne dass sie an Signalstärke verlieren.
Zhenquiang Ma und sein Team arbeiten bereits seit einem Jahrzehnt an der Entwicklung von aktiven Halbleiterbauteilen. Wie das Science News Journal berichtet, können die neuen Leiter bereits jetzt in nützliche Schaltkreise integriert werden. Marktfertige Produkte dürften allerdings noch einige Jahre in der Zukunft liegen.
Die US-Luftwaffe hat bereits Interesse an der Technologie angemeldet und unterstützt die Forschung von Ma und seinen Kollegen. Künftig könnten Piloten ihre Vitalsignale mit aufgeklebten Sensoren überwachen, was vor allem bei extremen Manövern von Kampfjets äußerst wichtig sein kann. Aber auch die zivile Nutzung dürfte hier interessant sein: Wer schon einmal auf der Intensivstation eines Krankenhauses gelegen hat, weiß, dass weniger Kabel am Körper den Aufenthalt angenehmer gestalten dürften. Und chronisch kranke Patienten könnten Zuhause mit Sensoren herumlaufen, die von Ärzten aus der Ferne überwacht werden.
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