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Neue Linsen aus Metamaterial könnten die Filmwelt revolutionieren

von WIRED Staff
Ein Forscherteam der Harvard University hat eine flache Linse erfunden, die dünner als ein menschliches Haar ist. Die Linse aus sogenanntem Metamaterial könnte sogar günstiger als übliche Kameralinsen zu produzieren sein und Optik in Profiqualität in Smartphones bringen.

Als Metamaterial bezeichnet man künstlich hergestellte Werkstoffe, die optische, elektrische oder magnetische Eigenschaften haben, welche in der Natur nicht vorkommen. Die neuen Linsen werden dadurch hergestellt, dass ein stark fokussierter Elektronenstrahl auf eine Kunststoffschicht gelenkt wird. So bildet sich auf der Oberfläche eine Nanostruktur, die von den Forschern mit einer dünnen Schicht Titandioxid überzogen wird.

Diese Struktur wurde dann auf ein Glassubstrat übertragen. Wenn nun Licht auf die Struktur trifft, können kleinste Strukturen dadurch sichtbar gemacht werden — mit einer Auflösung von gerade mal 400 Nanometern. Diese neu entwickelte Linse erreicht sogar bessere Werte als Lichtmikroskope mit Glaslinsen und ist dabei gerade mal zwei Millimeter im Durchmesser, wie Popular Science berichtet. Auch die bei herkömmlichen Linsen als chromatische Aberrationen bekannten Farbfehler würden bei den neuen Linsen nicht vorkommen.

Besonders praktisch sind neben der Größenersparnis die günstigen Produktionskosten: Professor Federico Capasso, Mitverfasser des im Science-Magazin veröffentlichten Reports, sagte, dass die neuen Linsen auch in Anlagen hergestellt werden können, die sonst Mikrochips herstellen. Die Kosten könnten so von 5.000 US-Dollar für High-End-Linsen auf gerade einmal fünf Dollar sinken.

Momentan ist das Projekt der Forscher noch nicht vollends ausgereift: Derzeit gibt es nur Linsen zur Abbildung von drei spezifische Farben. Andere Wellenlängen würden zu einem unscharfen Bild führen. Daher wird es noch eine Weile dauern, bis die neue Technik ausgefeilt ist und dann vielleicht auch ihren Weg in Kameras und Smartphones finden wird.

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