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Neue Brennelemente sollen Atomkraftwerke effizienter machen

von WIRED Staff
Ein US-Unternehmen hat eine neue Form von Brennstäben entwickelt, die neue aber auch bestehende Kernkraftwerke deutlich verbessern sollen. Sowohl in Sachen Effizienz als auch bei der Unfallvermeidung könnten die metallenen Stäbe der Firma Lightbridge Reaktoren verbessern, sie bringen aber auch neue Risiken mit sich.

Während Deutschland am Atomausstieg arbeitet, werden im Rest der Welt fleißig neue Meiler errichtet: 65 Atomkraftwerke sind derzeit im Bau, weitere 173 in Planung, berichtet MIT Technology Review. Die Firma Lightbridge will diese und auch bestehende Kraftwerke ökonomischer und unter Umständen auch sicherer machen, indem sie konventionelle Brennstäbe aus Uranoxid durch eine metallische Legierung aus Uran und Zirkon ersetzt, die Hitze besser leitet.

Statt einzelner Pellets sollen in den Brennstäben von Lightbridge solide Stäbe aus radioaktivem Metall, das für eine effiziente Wärmeleitung geformt ist, im Reaktor dafür sorgen, dass mehr Wasser Oberflächenkontakt mit dem Reaktionsmaterial hat. Damit könnten Meiler bei geringerer Hitze gefahren werden, bei etwa 360 Grad Celsius — die Fehlermarge zu einer Kernschmelze wäre damit geringer. Die geringere Temperatur soll nicht nur rund zehn Prozent mehr Energieausbeute bringen, sondern auch die Ersatzzyklen der Brennstäbe von 18 auf 24 Monate verlängern.

Während ein französischer Kraftwerksbetreiber die neuen Brennelemente bereits 2020 einsetzen möchte, steht dem noch die Zulassung bei den jeweiligen Atomaufsichtsbehörden entgegen. Und Kritik an dem neuen Verfahren und seiner Sicherheit gibt es ebenfalls: Zwar würden die neuen Brennstäbe aufgrund ihrer oberflächenreichen Form relativ schnell runterkühlbar sein, sollte der Kühlkreislauf allerdings kurzfristig ausfallen, sei der Schmelzpunkt der Metalllegierung auch weit geringer als bei herkömmlichen Pellets. Bei einem Unfall im Stile von Fukushima, so der britische Atomentwickler Ian Scott, würden die Lightbridge-Brennstäbe viel früher zu einer Kernschmelze kommen. 

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