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Besser schlafen mit dem langweiligsten aller Streaming-Dienste

von Michael Förtsch
Probleme bei Einschlafen? Der Videodienst Napflix soll Abhilfe schaffen. Auf der Netflix-Satire läuft garantiert nichts, was euch auch nur annähernd wach halten könnte.

Wer Abends im Bett Netflix oder Amazon Prime Video aufruft, um noch schnell „nur eine Folge“ Jessica Jones, Stranger Things oder Bosch zu schauen, der schläft garantiert nicht so schnell ein. Bei einer Episode bleibt es so gut wie nie. Stattdessen schaut man drei oder vier am Stück und stellt dann erschreckt fest, dass der Wecker schon in weniger als fünf Stunden klingelt. Selbst wenn man sich aber nach zwei Folgen zur Ruhe zwingt, braucht das Gehirn noch eine ganze Weile, um abzuschalten. Das genaue Gegenteil verspricht Napflix. Die Netflix-Satire will ihre Zuschauer nicht mit Spannung fesseln, sondern zum Gähnen und Einschlafen bringen.

In Stil und Aufmachung ist Napflix unübersehbar vom großen US-Streaming-Service inspiriert und bietet Inhalte quer durch alle Kategorien. Statt großer US-Serien oder Filmhits der vergangenen Jahre finden sich hier aber Videos, die etwa das Finale der Schachweltmeisterschaft von 2013 zeigen, ein Curling-Tunier, einen dreistündigen Blick auf einen Strand oder einen 33-Stunden-Flug in Microsofts Flight Simulator.

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In der Rubrik Dokumentation locken statt Zweitem Weltkrieg oder Steve Jobs Filme wie Die Wundervolle Welt der Tupperware, eine Erörterung der Quantentheorie oder eine Biographie von Karl Marx. Wachbleiben fällt da schwer.

Hinter der selbsternannten „Siesta Video Platform“ stehen die Spanier Franc Bonet und Victor Gutierrez de Tena, die in einer kleinen Werbeagentur arbeiten. „Wir leben in einer Welt, in der wir stetig von Informationen geflutet werden, ständig das Tempo erhöht wird“, sagt Gutierrez de Tena. „Unsere Idee ist es, langweilige Unterhaltung zu bieten. Genau wie in unserer Kindheit, als wir Fernsehen schauten und dabei langsam eindösten.“

Dabei wollen die beiden nicht nur auf Videos aus dem Netz setzen, sondern gleich dem großen Vorbild auch Eigenproduktion liefern. Darunter ist jetzt schon Subway, das Video einer U-Bahn-Fahrt in New York, das den monotonen Blick auf eine Tür zeigt, die sich in einer halben Stunde nur ein einziges Mal öffnet.

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