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So will Mozilla gegen Fake News kämpfen

von GQ
Zusammen mit Tech-Experten, Forschern und Bildungsinitiativen will der Konzern Fehlinformationen im Netz bekämpfen. Katharina Borchert von Mozilla sagt für die kommenden Jahre ein Wettrüsten zwischen Redaktionen und Fake-News-Produzenten voraus.

Schon seit Längerem hat sich Mozilla das Thema Internetgesundheit auf die Fahnen geschrieben. Die am Mittwoch gelaunchte Information Trust Initiative (MITI) soll sich einer der akutesten „Netzkrankheiten“ widmen: Fake News. Das Open Innovation Team von Mozilla, angeführt von Ex-Spiegel-Online-Geschäftsführerin Katharina Borchert, will mit Tech-Experten und Forschern zusammenarbeiten, um neue Wege zur Bekämpfung von Fehlinformationen im Netz zu entwickeln. „Die Produzenten von Fake News haben eine hohe Kompetenz was Suchmaschinenoptimierung und Social Media betrifft. Sie wissen sehr genau, wie sie Algorithmen für sich nutzen können – und sind dabei vielen klassischen Newsrooms weit voraus“, sagt Borchert.

Konkrete Pläne für neue technologische Lösungen gibt es bei Mozilla noch nicht. Um die Verbreitung von Fake News einzudämmen, will der Konzern aber unter anderem bestehende Produkte wie etwa den Bookmarking-Dienst Pocket oder Coral weiterentwickeln. Letzteres ist ein Tool, mit dem Redaktionen Leser-Communities aufbauen und Kommentare verwalten können. „Aus meiner Zeit bei Spiegel Online weiß ich, dass Kommentare unter News-Artikeln die ersten Einfallstellen für Fake News waren – lange bevor sie sich über Facebook verbreitet haben“, sagt Borchert.

Um die Kompetenz von Internetnutzern zu verbessern, soll auch eine Art Lehrplan für digitale Bildung entstehen. Zudem will Mozilla Projekte unterstützen, die das Thema mittels Virtual Reality oder Augmented Reality erlebbar machen. Was das genau bedeutet, ist bisher nicht klar.

„Ich bin zuversichtlich, dass Fake News auf lange Sicht an Bedeutung verlieren werden. Mittelfristig, für die kommenden zwei bis drei Jahre, gehe ich allerdings davon aus, dass es eine Art ‚Wettrüsten‘ zwischen vertrauenswürdigen Nachrichtenorganisationen, Initiatoren von Fake News und großen Plattformen geben wird“, sagt Borchert. „Es ist schön zu sehen, dass sich so viele Menschen und Organisationen der Sache annehmen. Dennoch sollten wir uns eher auf einen Langstreckenlauf als auf einen kurzen Sprint einstellen.“

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