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So könnte der Stadtverkehr mit fliegenden Autos funktionieren

von Matt Simon
Autofahren ohne Ampeln, Staus oder Fußgänger – ein Traum. Und der rückt mit fliegenden Autos in greifbare Nähe. Wie aber wird der Verkehr in drei Dimensionen geregelt? Amerikanische Forscher haben da eine Idee.

Es ist eine Frage, die sich jeder selbst stellen kann: Kann man den anderen Verkehrsteilnehmern vertrauen? Wer mit „Ja“ antwortet, ist entweder noch nie Auto gefahren (selbst oder als Beifahrer), hat noch nie einen Zebrastreifen überquert oder ist eigentlich noch nie auf der Straße gewesen.

Die gute Nachricht: Neue Technologien werden einen Teil dessen eliminieren, was den Verkehr heutzutage so unberechenbar und gefährlich macht – menschliche Entscheidungen. Autonome Autos sind Verkehrsteilnehmer, denen man vertrauen kann, zumindest bald. Eine Einschränkung bleibt aber: Wenn autonome Fahrzeuge zu fliegen beginnen, wird es richtig kompliziert.

Hier kommt nun das Massachusetts Institute of Technology (MIT) ins Spiel. Wissenschaftler aus Boston haben einen Vorschlag, wie fliegende und fahrende Roboter auf der Straße und in der Luft unterwegs sein können, ohne sich gegenseitig in die Quere zu kommen. Das ist zugegebenermaßen bisher nur ein Konzept für relativ kleine Fluggeräte, aber es könnte ein wichtiger erster Schritt zu einer neuen Verkehrsinfrastruktur sein. Weil sie dreidimensional funktioniert und nicht nur, wie bisher, in zwei Dimensionen.

Letztlich wird jeder ein fliegendes Auto haben wollen. Weil es einfach praktisch ist, von A nach B zu gleiten, ohne sich von anderen Fahrzeugen oder Gebäuden aufhalten zu lassen. Doch ganz problemlos wird das nicht: Während fahrende Roboter „stabil und energieeffizient sind, haben sie ein Problem mit Hindernissen und unebenem Untergrund“, sagt Brandon Araki von der MIT-Robotics-Abteilung. „Fliegende Roboter hingegen sind zwar agil und flexibel, in der Luft verbrauchen sie jedoch sehr viel Energie und haben nur eine begrenzte Batterielaufzeit.“

Ideal wäre ein Hybrid aus beidem: ein Auto, das sowohl fahren, als auch fliegen kann – und jeweils das Richtige auswählt, je nach Situation. Araki und seine Kollegen haben für ihre Tests einen Prototypen gebaut, indem sie einem Quadcopter Räder und einen zusätzlichen Motor gaben. Die Drohne verhält sich nun im Prinzip wie eine Stubenfliege: Wenn machbar und nötig, fliegt sie, ansonsten bewegt sie sich auf dem Boden, um Energie zu sparen. Eine echte Herausforderung für Verkehrsplaner.

Der Fahr-Flug-Hybrid erhielt deshalb ein Software-Update: „Wir haben Algorithmen entwickelt, die die beste Strecke vorausplanen und dabei berücksichtigen, welche Fortbewegungsart die jeweils passende ist“, sagt Araki. In ihr Modell miteinbezogen haben die Forscher einen Kollisionsschutz und inwieweit Schnelligkeit mit dem Energieverbrauch in Einklang zu bringen ist.

Das MIT-Team baute eine simulierte Kleinstadt und ließ acht seiner Drohnen dort ihren Weg finden. Das Ergebnis sieht aus wie ein gut choreografierter Tanz: Starten, Landen, Fahren, Fliegen – je nachdem, was gerade sinnvoll ist. Ein bisschen erinnert es an die Taxi-Flug-Szenen aus dem Film Das fünfte Element. Wobei in der MIT-Version die Nahezu-Unfälle fehlen.

Ob der Modell-Erfolg auf die reale Welt übertragen werden kann, muss sich laut Araki noch zeigen. Allerdings sei auch noch ein bisschen Zeit, bis die ersten fliegenden Autos vor der Herausforderung stünden, unfallfrei durch die Stadtluft zu segeln. Was die Forscher des MIT jedoch gezeigt haben: Es wird wohl alles nicht ganz so chaotisch wie befürchtet. Mathematik ist der Schlüssel.

WIRED.com

Dieser Artikel erschien zuerst bei WIRED.com
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