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Eure Kritzeleien machen Googles Künstliche Intelligenz schlauer

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Wie schlau eine Künstliche Intelligenz wirklich ist, hängt maßgeblich davon ab, wie viel Input sie bekommt. Google will seine hauseigene KI jetzt spielerisch mit Informationen füttern – in frei zugänglichen Online-Games kann jeder mithelfen, die Fähigkeiten des neuronalen Netzwerks ausbauen.

Vom Sprachassistenten über Tools für individualisierte Werbeschaltung bis hin zum selbstfahrenden Auto – Künstliche Intelligenz (KI) prägt schon heute unser Leben. Dabei steckt die Technologie noch in den Kinderschuhen. Unternehmen wie Google, Apple und Microsoft investieren Milliarden in ihre Erforschung und Verbesserung.

Ausschlaggebend für die Fähigkeiten einer KI ist, mit wie viel Informationen die Entwickler ihr System füttern. Je mehr Daten einem selbstständig agierenden Computer zur Verfügung stehen, desto größer ist sein Repertoire an Erkennungs- und Reaktionsmöglichkeiten. Diese Informationszufuhr ist für gewöhnlich mit einem enormen Aufwand verbunden. Google versucht, den Lernprozess für seine hauseigene KI nun mithilfe von Computerspielen zu optimieren.

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Das Unternehmen hat eine ganze Reihe kostenloser, simpler Games veröffentlicht, die jedem Interessierten online zur Verfügung stehen. Die Spiele haben neben dem Unterhaltungsaspekt vor allem das Ziel, das neuronale Netzwerk mit frischen Daten zu versorgen. Außerdem bieten sie eine eindrucksvolle Präsentation dessen, was Googles KI schon heute kann. Eine der spannendsten Erfahrungen liefert das Spiel Quick, Draw!.

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Darin hat der Nutzer die Aufgabe, per Maus innerhalb von 20 Sekunden einen vorgegebenen Gegenstand auf den Bildschirm zu zeichnen. Das Programm versucht währenddessen zu erraten, worum es sich bei der Skizze handelt. Sobald der Spieler den ersten Strich gezogen hat, beginnt der Computer, Gegenstände zu nennen, die er zu erkennen glaubt. Ist die Zeichnung auch nur annähernd identifizierbar, fällt in der Regel sofort der korrekte Begriff – die Trefferquote ist erstaunlich hoch. Dabei landet jede vollbrachte Zeichnung in der Datenbank der KI und hilft ihr künftig dabei, die Kritzeleien noch besser auszulesen.

In weiteren Experimenten, die von unterschiedlichen Entwicklern, Programmierern und Künstlern stammen, erstellen Nutzer unter anderem eigene Beats mit der Infinite Drum Machine, die Sounds eigenständig nach ihrem Klang sortiert. Die Smartphone-App Giorgio Cam hingegen erkennt Gegenstände per Kamera und formuliert auf deren Basis eigene Songtexte, die sie im Anschluss gleich zum Besten gibt.

Ähnlich funktioniert der Thing Translator. Er identifiziert, ebenfalls via Kamera, eingefangene Objekte und übersetzt deren Bezeichnung in unterschiedliche Sprachen. Und wer sich schon immer gefragt hat, wie ein neurales Netzwerk die Welt sieht, kann sich das anhand einer Demo und der eigenen Webcam sehr genau ansehen.

Die Idee, Computerspiele als Informationsquelle für lernende Maschinen einzusetzen, ist nicht neu. Forscher der Universität Darmstadt etwa bringen autonomen Autos seit einiger Zeit korrektes Verhalten im Straßenverkehr mithilfe des Actionspiels GTA 5 bei. Die Wissenschaftler simulieren reale Situationen im Spiel und speisen die entsprechenden Bilddaten in das System der KI ein. Google macht es allerdings erstmals möglich, dass Spieler selbst aktiv am Ausbau der Künstlichen Intelligenz mitwirken können.

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