Jahrelang behandelte Microsoft Linux als Erzfeind Nummer eins. Das kostenlose Betriebssystem galt nämlich als ernst zu nehmende Gefahr für Windows. Der frühere CEO des Unternehmens aus Redmond, Steve Ballmer, verglich Linux sogar mit Krebs, wie Business Insider berichtet. Die Furcht vor Linux war dabei offenbar so groß, dass Microsoft eine interne Initiative ins Leben gerufen haben soll, in der Strategien zur Bekämpfung des Konkurrenz-Betriebssystems entwickelt wurden.
2015 hat sich dieses Revierverhalten offensichtlich in Luft aufgelöst: Microsoft hat vergangene Woche mit Azure Cloud Switch (ACS) nämlich eine Software für den Betrieb von Netzwerkgeräten auf den Markt gebracht, die eine spezialisierte Version von Linux darstellt, wie es in einem Blog-Eintrag der Firma heißt. So soll ACS IT-Fachleuten dabei helfen, ihre Netzwerk-Infrastruktur zu managen, in der verschiedene Hardware-Typen verwendet werden. Eine besonders relevante Entwicklung, wenn in dem jeweiligen Netzwerk zum Beispiel Cloud-Server genutzt werden.
Ist die Integration von Linux also als unerwartete Kehrtwende in der Strategie von Microsoft zu betrachten? Nicht ganz, denn immerhin hatte der Konzern bereits in der jüngeren Vergangenheit damit begonnen, die Einstellung gegenüber Linux zu verändern, seit Microsofts neuer CEO Satya Nadella das Steuer übernommen hatte. Dabei ging die neu entdeckte Sympathie gegenüber Linux sogar so weit, dass Nadella in einem Presse-Briefing eingeräumt hatte, dass Microsoft Linux liebt, wie etwa der Windows Server Blog berichtet.