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In Australien sollen Autos das Internet ins Outback tragen

von WIRED Staff
Australien ist der am dritt-dünnsten besiedelte Staat der Welt. Kein Wunder, dass die Abdeckung durch mobile Funknetze zu großen Teilen mangelhaft ist. Ein Forscher will das in Zusammenarbeit mit dem Autohersteller Toyota ändern.

Dr. Paul Gardner-Stephen, ein Dozent der Flinders University in Adelaide, will auch bislang vom Internet abgetrennte Landzonen mit Netzzugang versorgen. Der Hintergrund dafür ist, dass es bei Notfällen in der Wildnis für Verunfallte schwierig ist, Hilfskräfte zu erreichen. Die Stars bei dieser Mission: die Landcruiser-Modelle von Toyota.

Die Allradfahrzeuge sind in den unwegsamen Gebieten Australiens sehr beliebt — knapp eine halbe Million der Fahrzeuge ist in Australien registriert, wie WIRED US berichtet. Zusammen mit der Kreativagentur Saatchi & Saatchi entwarf Gardner-Stephen ein Konzept, wie die Landcruiser als mobiler Hotspot genutzt werden können. Falls jemand im Outback Hilfe benötigt, kann er sich mit einem naheliegenden Landcruiser verbinden. Dieser kann den Hilferuf an andere Wagen innerhalb eines Radius von knapp 24 Kilometern weiterleiten, bis schließlich der Notruf an einer Rettungsstelle ankommt. Wenn sich das System nach dem derzeit laufendem Pilotprojekt als erfolgreich erweist, könnte es beispielsweise um Funktionen wie Telefon- oder Internetdienste erweitert werden.

Das Landrover-System wäre für Australien und dessen Charakteristika wesentlich besser geeignet als etwa die durch Facebook und Google bekannten Internetdrohnen und Ballons. In Australien gibt es zu viele Gefahren, wie etwa den durch Wildfeuer entstehenden Rauch oder starke Winde: Diese könnten nicht nur das Signal stören, sondern die fliegenden Hotspots im schlimmsten Fall zum Absturz bringen. Bevor die Internet-Landcruiser allerdings das Outback erobern, müssen neben der technischen Integration in bestehende Systeme vor allem noch einige rechtliche Fragen geklärt werden: Wie steht es etwa um die Schuldfrage, falls ein Notruf zu spät zugestellt wird? Der derzeitige Testlauf mit zehn Wagen zeigt jedoch, dass das sprichwörtliche mobile Internet auch im Outback Australiens ankommen könnte. 

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