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Solar-Katamarane liefern sich ein Rennen um die erste Weltumrundung

von Elisabeth Oberndorfer
​Mit der Energy Observer wollen zwei Franzosen zeigen, dass Wasserfahrzeuge mit einem Mix aus Sonnen-, Wind- und Wasserstoff-Energie weit kommen: Das Team ist aufgebrochen zur Weltreise, die den umweltfreundlichen Katamaran in 50 Länder bringen soll.

Als Gegenbeispiel zu den Schiffen, die einen großen Anteil an weltweiter Umweltverschmutzung haben, hat sich jetzt ein Katamaran auf den Wasserweg einmal rund um die Erde gemacht, der ohne Emission auskommt: Die Energy Observer ist ein 34 Jahre altes Rennboot, das von Entwicklern zu einem energieautarken Boot umgebaut wurde. 30,5 Meter lang und 12,8 Meter breit verfügt der Katamaran über drei alternative Antriebsformen: Wasserstoffzellen, Solarkraft und Windturbinen sollen dafür sorgen, dass die Crew in den kommenden sechs Jahren 50 Länder und 101 Stationen bereisen kann.

Die Expedition leiten der ehemalige Rennsegler Victorien Erussard, der das Boot als Kapitän steuert, und der Filmemacher Jérôme Delafosse. Unterstützt werden sie von einem 50-köpfigen Team an Designern, Ingenieuren und Architekten.

Das Projekt erinnert an die Weltumrundung mit dem ersten solarbetriebenen Flugzeug, der Solar Impulse. Deren Pilot und Projektleiter Bertrand Piccard war denn auch unter den Ehrengästen beim Start der Tour der Energy Observer. Bootskapitän Erussard sagte dort: „Unser Boot ist eine Art Solar Impulse des Meeres ‚made in France‘. Wir streben eine autonome Energieversorgung an, die Nutzung der Natur und erneuerbarer Energien, um auf diese Weise die Welt in totaler Autonomie zu umrunden.“

Die Oberfläche der Energy Observer ist mit 120 Quadratmetern Solarpaneele bedeckt, die Solarenergie wird in 400-Volt-Lithium-Ionen-Batterien gespeichert. Zwei Windturbinen liefern den Antrieb für zwei Elektromotoren. Bei Tageslicht fährt der Katamaran mit Solar- und Windenergie. In der Nacht greift die Energy Observer auf Wasserstoff zurück, den das Boot durch Elektrolyse im Salzwasser selbst produziert.

Die Weltreise des emissionsfreien Schiffs begann kürzlich in Paris, zweite Station der Energy Observer war Boulogne-Sur-Mer in Nordfrankreich. Die Weltreise dauert unter anderem deshalb Jahre, weil das Team mit dem Projekt Aufmerksamkeit für alternative Antriebsformen schaffen will. Fünf Millionen Euro kostet dieses Vorhaben. Die Gründer finanzieren die Reise unter anderem mit Sponsoren und suchen weiterhin Partner aus der Wissenschaft und Wirtschaft. „Wir bringen bei diesem Projekt das Wissen von Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Startups und Institutionen zusammen“, sagt Kapitän Erussard über die Mission.

Erst einmal einstellen muss der Energy Observer den Rekord des Race for Water-Solar-Katamarans. Der startete bereits im April 2017 zu seiner Weltreise und überquerte im Sommer den Atlantik. Gezogen wird er von einem Kite-Drachen aus Deutschland.

Der aktuelle Standort der Energy Observer kann auf einer Echtzeit-Karte abgerufen werden. 

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