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Jetzt auch noch Polaroid: Swing soll die nächste heiße Foto-App sein

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Die neue App Polaroid Swing verwandelt Fotos in Bewegtbilder. Der Nutzer haucht ihnen Leben ein, indem er das Smartphone bewegt oder mit dem Finger übers Display wischt. Genug Innovation, um Instagram. Prisma und Co. Konkurrenz zu machen?

Der Sofortbildkamera-Pionier Polaroid hat schwere Zeiten hinter sich: Das 1937 gegründete US-Unternehmen musste 2001 Insolvenz anmelden, wurde neu gegründet und ging 2008 erneut pleite. Zwischenzeitlich landete auch noch der ehemalige Firmeninhaber Tom Petters wegen Betrug für 50 Jahre im Gefängnis.

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Nun wagt PLR IP Holdings, der Rechteinhaber der Polaroid-Marke, mit finanzieller Unterstützung von Twitter-Mitbegründer Isaac „Biz“ Stone den Sprung in jenes Zeitalter, das der Firma einst das Genick brach: das der digitalen Fotografie. Allerdings nicht mit einer neuen Kamera, sondern mit einer Gratis-App namens Polaroid Swing, die Fotos in Bewegtbilder verwandelt. Der Name ist dabei nicht zufällig gewählt, sondern eine Hommage an die berühmte Kamera Polaroid Swinger, die zwischen 1965 und 1970 produziert wurde.

Entwickelt hat die App das in San Francisco ansässige Startup Swing unter der Führung von Frederic Blackford und Tommy Stadlen. Bislang steht Polaroid Swing ausschließlich für iOS zur Verfügung, eine Android-Version soll aber bald folgen.

Das Prinzip der App erinnert an Apples Live Photos, die Motion Stills von Google oder HTCs Zoe Shot: Polaroid Swing macht aus Fotos animierte Kurzfilmchen von einer Sekunde Länge.

Um seinen Bildern Beine zu machen, neigt der User das Smartphone entweder nach links oder rechts oder wischt mit dem Finger über den Bildschirm. Das Video läuft dann je nach Neigungs- beziehungsweise Wischrichtung vorwärts oder rückwärts ab. Lässt man das Smartphone ruhen, bleibt auch das Bild statisch. Zusätzlich darf man aus unterschiedlichen Filtern wählen und seine Aufnahmen via Twitter oder Facebook teilen. Außerdem gibt es eine App-interne Community mit Followern nach dem Vorbild von Instagram.

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„Polaroid Swing hat das Potenzial, die Art und Weise zu verändern, wie wir über Bilder denken, so wie Twitter es mit seinen 140 Zeichen hinsichtlich Wörtern tat“, sagt Biz Stone. „Die Leute werden die Welt in Ein-Sekunden-Momenten sehen. Es ist ein genredefinierendes Medium.“

Euphorische Worte, an denen man jedoch berechtigterweise zweifeln kann. Ob es Polaroid gelingt, eine große Community für Polaroid Swing begeistern, ist angesichts der großen Konkurrenz im Foto-App-Sektor mehr als fraglich. Derzeit feiert etwa die iOS-App Prisma große Erfolge. Ob da noch Platz für den alten Pionier bleibt? 

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