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Island sucht Bitcoin-Räuber per Stromnetzanalyse

von Michael Förtsch
Dieben in Island ist ein großer Raub gelungen: Sie haben 600 Mining-Rechner gestohlen – Computer, die zum Herstellen von Kryptowährungen benutzt werden. Aber die isländische Polizei hat bereits einen Plan, um die Kriminellen zu schnappen.

Auf Island verbrauchen Bitcoin und andere Kryptowährungen bald mehr elektrischen Strom als die 350.000 Einwohner zusammen. Das Land bietet ideale Bedingungen für Krypto-Mining, also das Herstellen von Digitalgeld durch komplexe Computerberechnungen. Strom ist auf der Insel billig – und sauber – zu haben, dank geothermaler Energie und Wasserkraft. Dazu kommt das kühle Klima: ideal für heißlaufende Computer.

Mehrere Unternehmen vermieten in Island teures Equipment und schürfen im Auftrag ihrer Kunden Kryptowährungen nach Wahl. Das lockt auch Kriminelle: Bei einer Reihe von Diebstählen im Dezember und Januar wurden aus mehreren Rechenzentren rund 600 Computer gestohlen. Die Maschinen waren explizit für das Mining konfiguriert.

Der Wert der gestohlenen Hardware beträgt rund 1,6 Millionen Euro. Der isländischen Polizei zufolge ist es der bislang größte Raub in der Geschichte des Landes. Jedoch konnten schon elf Verdächtige festgenommen und dem Richter vorgeführt werden. Unter den Personen ist auch ein Wachmann eines der Rechenzentren. Von den isländischen Medien wird die Tat bereits als der „Big Bitcoin Heist“ bezeichnet. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Beteiligten möglicherweise zu einer international agierenden Bande gehören.

Von den erbeuteten Mining-Rechnern fehlt bisher jede Spur. Allerdings glauben die Beamten, dass die Computer nicht zum Weiterverkauf bestimmt sind, sondern für den Eigengebrauch. Dadurch könnte sich das Diebesgut jetzt möglicherweise selbst verraten.

Denn Mining-Rechner verbrauchen überdurchschnittlich viel Strom. Daher soll das Energienetz in Island nach drastischen Anstiegen im Verbrauch durchforscht werden. Ebenso sind Vermieter von Lagereinrichtungen und Betreiber von Rechenzentren aufgefordert, mögliche Auffälligkeiten zu melden.

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