Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Interaktive 3D Karten könnten helfen, den Klimawandel aufzuhalten

von Joely Ketterer
2016 bricht bereits jetzt einen Rekord: Es ist das wärmste Jahr, das je gemessen wurde. Der Klimawandel ist so offensichtlich wie nie. Eine neue Methode, seine Auswirkungen zu verfolgen, könnten interaktive 3D Karten sein. Matt Nolan kombiniert digitale Fotografien mit Algorithmen, um zentimetergenaue Aufnahmen zu machen und Veränderungen in der Landschaft zu zeigen. Wenn sie erkannt werden können, können sie auch gestoppt werden. Wie funktioniert diese Technik, die der Gletscherforscher „Fodar“ nennt?

2014 stellte schon einen Rekord auf, 2015 hat ihn sofort gebrochen, 2016 lässt alles hinter sich: Die erste Hälfte dieses Jahres übertrifft jede durchschnittliche Temperatur der globalen Erdoberfläche, die je dokumentiert wurde. Der Gletscherforscher und Professor an der Universität Alaska, Matt Nolan, hat jetzt eine Möglichkeit gefunden, diese Auswirkungen des Klimawandels auf der Erdoberfläche visuell zu dokumentieren.

Er hat eine Methode entwickelt, topografische 3D Karten zu erstellen. Sie nennt sich „Fodar“ und erfasst die kleinsten Veränderungen in der Landschaft. Das können Rückgänge von Flüssen und Bodenerosionen sein – alles Folgen der globalen Erwärmung. 

Der Name „Fodar“ setzt sich zusammen aus Foto und LiDar (light detection and ranging), eine Methode zur Atmosphärenmessung und optischen Messung von Abstand und Geschwindigkeit. Sie wird vor allem in der Archäologie und Geowissenschaft verwendet und ist extrem teuer. Eine Ausrüstung kostet zwischen 500.000 und einer Million Dollar.

icon_cookie

Um diese Inhalte zu sehen, akzeptieren Sie bitte unsere Cookies.

Cookies verwalten

Nolans Version kostet weniger als 30.000 Dollar und besteht aus drei Teilen: einer Digitalkamera, einem GPS-Receiver und einem Algorithmus, der sich Structure-from-Motion nennt. Er selbst kann das komplette System steuern. Von einem kleinen Flieger aus macht er Bilder von dem Gebiet, das er untersuchen möchte. Jedes mal, wenn er ein Foto schießt, hält das GPS-Gerät die genaue Lage fest. Der Algorithmus verwandelt die Aufnahme in ein genaues 3D-Modell. Die Genauigkeit der Bilder lässt Google Maps blass aussehen.

Obwohl das Prinzip einfach ist – die Technik hinter dem System bleibt kompliziert. Der Algorithmus, der alles möglich macht, wurde ursprünglich für Computergraphiken und Roboter erfunden. In Nolans Erfindung sorgt er sogar dafür, die Fotos zu korrigieren, falls Einzelheiten unscharf sind. Der nächste Schritt ist es, das System an einer Drohne zu befestigen, sagt er – das würde die Kosten eines Flugzeugs ersparen.

Durch die enorme Detailtreue könnte „Fodar“ helfen, gesellschaftliche Probleme zu lösen: Wo wird am klügsten der neue Flughafen gebaut? Welches Ausmaß hatte der Tsunami tatsächlich? Die „time series“-Qualität des Verfahrens wird Wissenschaftlern helfen, Veränderungen auf der Erde festzustellen und dann – im besten Fall – aufzuhalten.

+++ Mehr von WIRED regelmäßig ins Postfach? Hier für den Newsletter anmelden +++

GQ Empfiehlt