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Das Rote Kreuz und Human Rights Watch fordern ein Verbot autonomer Kampfroboter

von GQ
Menschen sollten die Kontrolle über Roboter-Tötungsmaschinen behalten, fordern das Rote Kreuz und Rüstungskontrollgruppen.

Experten setzen sich dafür ein, dass der Mensch die Kontrolle über die Maschine behalten solle, vor allem wenn diese dazu geschaffen sei zu töten. Zumal solche Waffensysteme bald so weit entwickelt seien, dass sie unabhängig von menschlichen Befehlen agieren könnten.

So steht es in einem Bericht von Human Rights Watch und der International Human Rights Clinic der Harvard Law School. „Die Kontrolle von Waffen hilft dabei, die Würde des Menschen im Krieg zu schützen, die Einhaltung internationalen  Menschenrechts zu sichern und eine Verantwortlichkeitslücke zu verhindern, die durch unrechtmäßigen Einsatz einer Waffe kreiert würde“, heißt es in dem Bericht. In diesem Zusammenhang rief auch das internationale Rote Kreuz dazu auf, den Einsatz von autonomen Waffensystemen zu regulieren.

Die Gruppen fordern ein „Verbot der Entwicklung, Produktion und Nutzung vollautonomer Waffen.“ Ihr Bericht „Killer Roboter und das Konzept bedeutender menschlicher Kontrolle“ (Original:„Killer Robots and the Concept of Meaningful Human Control“) wurde zeitgleich zum Start der The Convention on Certain Conventional Weapons veröffentlicht, die dieses Jahr in der Schweiz stattfindet.

Russell warnte, dass Killerroboter gegen die Genfer Konventionen verstoßen könnten

Der Aufruf zum Verbot von Waffen, die frei von menschlichem Einfluss operieren können, kommt zu einer Zeit, in der militärische Streitkräfte beginnen, solche Systeme zu entwickeln. Erst im Februar stellte die US Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), eine Behörde des Verteidungsministeriums der USA, ihre aktuellste Drohne vor. Diese nutzt Algorithmen dazu, die Notwendigkeit „menschlichen Eingreifens“ zu reduzieren.

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Das „Fast Lightweight Autonomy“-Programm der DARPA sieht vor, Drohnen zu bauen, die in Gebäude fliegen, um die Räume nach Gefahrquellen abzusuchen. Ein weiteres Projekt hat das Ziel, größeren Drohnen mehr Kontrolle über die eigenen Handlungen zu verschaffen.

2015 hatte Wissenschaftler und Informatik-Professor Stuart Russell seine Einschätzung zu den beiden DARPA-Programme abgegeben: Zwar seien beide nicht darauf ausgelegt unbemannte Luftfahrzeuge zu erschaffen, die völlig selbstständig Menschen töten, allerdings entwickelten sie die Technologie, die eben dies erlauben könnte. Russell warnte, dass Killerroboter gegen die Genfer Konventionen verstoßen könnten.

Das Konzept menschlicher Kontrolle ist die allumfassende Problematik der Debatte

as Rote Kreuz

Die Frage, ob Robotern erlaubt sein sollte, Entscheidungen zu treffen, wird auch die Experten auf der von den Vereinten Nationen veranstalteten Konvention beschäftigen. In der Vergangenheit hatten die Mitglieder der Konvention die Nutzung von Waffen wie Flammenwerfern im militärischen Einsatz verboten.

Wie ein autonomes Waffensystem definiert werden sollte, steht ebenso zur Debatte wie die komplexere ethische Dilemma darüber, ob Roboter über Leben oder Tod eines Menschen entscheiden dürften.

Währendessen hat das Rote Kreuz Fragen aufgeworfen, die sie von der Konvention diskutiert und geklärt sehen möchten: „Das Konzept menschlicher Kontrolle ist die allumfassende Problematik dieser Debatte“

Weiterhin lässt die internationale Wohlfahrtsorganisation verlauten: „Es bleibt unklar, ob menschliche Kontrolle in den Phasen der Entwicklung und Aufstellung autonomer Waffensystem ausreichend ist, um minimale oder fehlende menschliche Kontrolle im Waffeneinsatz — einer Phase, in der Zielobjekte unabhängig ausgewählt und angegriffen werden sollen — zu ermöglichen.“

Dieser Text erschien im Original bei WIRED UK.

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