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Apps und Karten sollen Drohnenflüge regulieren — und so beliebter machen

von Katharina Brunner
Nur weil es Drohnen im Supermarkt gibt, heißt das noch lange nicht, dass sie auch überall aufsteigen dürfen. Eine Web-App soll die Regeln für die Mini-Flieger nun einfacher darstellen. Der Macher bietet auch einen Dienst an, mit dem man anderen verbieten kann, mit Drohnen über das eigene Grundstück zu fliegen. Aber nicht, um den Einsatz von Drohnen einzuschränken, sagt er.

Wer mit einer Drone über den Grand Canyon fliegen will, darf das nicht. Nationalparks in den USA verbieten den Einsatz von „unbemannten Fluggeräten“ in ihrem Luftraum. In US-Städten muss ein Radius von etwa 75 Metern rund um Krankenhäuser, Schulen oder Hubschraubelandeplätzen eingehalten werden. Dazu kommen spezielle Regeln in der Nähe von Flughäfen, zeitlich beschränkte Flugverbote oder solche im Luftraum über militärischen Einrichtungen. Kurz: Es ist unübersichtlich in den USA. Ein Schwenk in die falsche Richtung und man befindet sich in irgendeinem Luftraum, den die US-Bundesluftfahrtbehörde gesperrt hat, aus welchem Grund auch immer.

Die Web-Anwendung AirMap soll all diese Regeln für Hobby-Drohnenpiloten und kommerzielle Anbieter nun nutzerfreundlich aufbereiten und ihnen klar aufzeigen, wo sie fliegen dürfen — und wo nicht. Die App haben der Drohnen-Enthusiast Ben Marcus und der Jura-Professor Gregory McNeil gebaut, um den Durchblick behalten zu können.

Selbstregulierung soll die gesellschaftliche Akzeptanz von Drohnen erhöhen.

Auch in Deutschland sind Drohnen nicht überall erlaubt. Es müssen Abstände zu Flughäfen eingehalten werden, einzelne Städten haben Flugverbote eingerichtet. Generell ist es immer dann verboten, mit Drohnen zu fliegen, wenn die Sicherheit darunter leiden könnte, zum Beispiel über Menschenansammlungen.

Wer in den USA nicht möchte, dass sich Drohnen über dem eigenen Grundstück bewegen, der kann einen anderen Dienst von AirMap-Macher Marcus nutzen: Mit No Fly Zone können Amerikaner ihren Wohnort angeben und in einem Opt-Out-Verfahren mitteilen, dass sie keine Drohnen über ihrem Grundstück wünschen. Die Koordinaten aus diesem Abmeldeverfahren werden jeden Monat an Drohnenhersteller geschickt, die dann automatisiert verhindern können, dass Drohnen in diesen Luftraum eindringen.

Das Ziel von No Fly Zone sei jedoch nicht, den Drohnen-Verkehr zu beschränken — im Gegenteil. Marcus will den Einsatz von Drohnen fördern, dabei jedoch auch Bedenken in Bezug auf die Privatsphäre berücksichtigen: „Menschen wollen aktiv darüber bestimmen, ob Flüge über ihrem Grundstück erlaubt sind“, schreibt er auf der Website. Diese Selbstregulierung soll die gesellschaftliche Akzeptanz von Drohnen erhöhen.

Regulierung und Gesetze hin oder her: Ob Drohnenpiloten sich immer an die geltenden Regeln halten, darf bezweifelt werden. Zwar sind Flüge über dem Grand Canyon verboten, auf Youtube finden sich aber trotzdem eine ganze Reihe von Videos, die im Flug über der Schlucht gefilmt wurden.

Ein anderes Mittel gegen ungewollte unbemannte Flugobjekte demonstriert die französische Firma Malou Tech: eine Anti-Drohnen-Drohne, die kleinere unbemannte Fluggeräte mit einem Netz einfängt.

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