Ab 19:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit läuft das Startfenster für den Jungfernflug der Falcon Heavy. Nach sieben Jahren Entwicklungszeit soll die bisher größte Rakete von Elon Musks Weltraumfirma SpaceX im Kennedy Space Center abheben und ihre Nutzlast aus einem Tesla Roadster und einem Dummy in einem SpaceX-Raumanzug in einen Orbit um die Sonne bringen — idealerweise, ohne vorher zu explodieren. Wie The Verge berichtet, soll bereits bei diesem Erstflug die Wiederverwertbarkeit der drei separaten Booster-Stufen ausprobiert werden.
Die Falcon Heavy wird die stärkste aktuell betriebene Rakete der Welt sein: Ihre 27 Triebwerke können eine Nutzlast von fast 64 Tonnen in den erdnahen Orbit bringen. Lediglich die Saturn V, mit der die NASA dereinst ihre Apollo-Missionen zum Mond brachte, hatte mehr Frachtkapazitäten. Dabei soll die Falcon Heavy dank wiederverwertbarer Teile äußerst günstig sein: Der Start soll nur ein Drittel so viel kosten wie der einer Delva IV Heavy — bei doppelter Nutzlastkapazität.
Die Wiederverwertbarkeit dürfte den Stream, falls der Start wie geplant stattfinden kann, besonders spannend machen: Im Flug werden sich zunächst die beiden seitlichen Booster, modifizierte Falcon 9s, ablösen, um wieder auf dem Raumbahnhof zu landen. Die mittlere Raketenstufe wird ebenfalls für eine Wiederverwertung landen, allerdings auf dem Atlantischen Ozean auf einer schwimmenden Landeplattform. Beide Landungsformen hat SpaceX bereits erfolgreich mit der regulären Falcon 9 getestet — drei auf einmal dürften aber dennoch eine neue Herausforderung sein. Musk selbst rechnet mit einer fünfzigprozentigen Erfolgschance für den Start. Der Stream wird auf jeden Fall spannend.