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Googles Internet-Ballons werden weniger – aber auch intelligenter

von Michael Förtsch
Mit Project Loon hatte Google einst den Plan gefasst, die ganze Welt durch ein gewaltiges Netz hoch schwebender Ballons mit Internet zu versorgen. Das soll nun nicht mehr nötig sein, einzelne Ballons sollen nun dahin fliegen, wo sie wirklich gebraucht werden.

Schon seit 2013 arbeiten Google-Forscher an Project Loon. Die ursprüngliche Vision: Schwärme von Tausenden Ballons in die Stratosphäre zu entlassen, die sich in Ringen um die Erde ziehen, um abgelegene Regionen oder Katastrophengebiete aus der Luft mit Internet zu versorgen. In Testläufen hat sich die grundlegende Technik der schwebenden Hotspots schon bewiesen.

Jetzt hat Astro Teller, Leiter des Projektes, allerdings angekündigt, dass das einst so ambitionierte Unterfangen kleiner wird – aber dafür auch intelligenter. Nun soll Project Loon weit weniger Ballons in die Luft bringen als einst geplant. Kein riesiges Netz aus fliegenden Internetzugängen mehr, sondern kompakte Ballon-Cluster solle es geben.

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Möglich werde das durch Fortschritte bei der Künstlichen Intelligenz, die die zwölf Meter hohen Ballons kontrolliert. Sie sollte ursprünglich nur dafür sorgen, dass die Ballons durch geplantes Auf- und Absteigen in den Luftströmungen der Atmosphäre sicher ihre Bahn um den Globus halten. Mittlerweile habe sich die KI durch Machine-Learning-Prozesse allerdings soweit entwickelt, dass sie die Luftströmungen auch ausnutzen könne, um gezielt von einem Punkt der Erde zum anderen zu treiben.

„Das erlaubt es uns, kleine Teams von Ballons in spezifische Regionen zu entsenden“, sagt Astro Teller. „Dann drehen sie dort Runden auf den Winden, um zu bleiben, wo sie benötigt werden.“ Damit würden die einzelnen Ballons wertvoller und Projekt Loon insgesamt effizienter.

Hintergrund der Planänderung sind aber wohl nicht nur technische Fortschritte, sondern auch die Finanzen. Experimente wie Project Loon finden nicht mehr direkt bei Google, sondern unter dem Dach der stärker gewinnorientierten Muttergesellschaft Alphabet statt. Diese hält bei riskanten Unternehmungen zu Einsparungen an.

„All das hilft auch, die Kosten für den Unterhalt eines Ballon-getriebenen Netzwerks zu reduzieren“, sagt Teller deswegen. Der jetzige Weg sei weit weniger aufwändig und hätte größere Chancen, irgendwann auch ein gewinnbringendes Geschäft zu werden. Allem voran sei Project Loon mit seinem jetzigen Konzept aber auch schneller umsetzbar. Jetzt gehe es darum, das System noch besser zu machen und seine Zuverlässigkeit in verschiedenen Teilen der Welt zu erproben.

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