In einem Eintrag auf dem offiziellen Blog von Googles Suchmaschinenabteilung erklärt Produktmanager Satyajeet Salgar, wie sich der Algorithmus in den letzten Jahren zu besserem Sprachverständnis hin entwickelt hat: Erste ernsthafte Schritte, die über eine reine Stichwortsuche hinausgingen, machte Google bereits 2012 mit Knowledge Graph, einer Box neben den Suchergebnissen, die Informationen über eine Person oder ein Objekt beinhaltet.
Der nächste Schritt in Googles Entwicklung in Richtung perfekte Antwortmaschine machten die Entwickler, als ihr Programm lernte, einfache Fragen zu beantworten. Die Entwicklung vergleicht Salgar mit dem Spracherwerb eines Kleinkinds: Von einfachen Worten kam Googles App nun auf die Fähigkeit, einfache Fragen zu beantworten — bald auch mit Kontexterkennung, die bei Wörtern mit mehreren Bedeutungen die jeweils passende interpretierte.
Jetzt kann Googles App laut ihrer Entwickler auch komplexere Fragen beantworten, indem die Software die Suchanfrage in ihre Einzelteile herunterbricht. Als Beispiel dafür dient in der Ankündigung die Frage, wer US-Präsident gewesen sei, als die Angels die World Series gewonnen haben. Diese Frage zerlegt Googles Algorithmus in die Bestandteile Präsidenten, Land, Baseball-Teams und Gewinner der World-Series und arbeitet dann in mehreren Schritten die Antwort heraus: George W. Bush.
Während Googles neue Funktion auch Dinge wie Superlative, Jahreszahlen oder komplexe Kombinationen analysieren kann, ist es nicht die erste Suchmaschine, die Suchanfragen semantisch analysiert und dekonstruiert: Wolfram Alpha etwa ist dazu in der Lage, komplexe Zahlen und Daten vor allem aus der Wissenschaft anhand von Suchanfragen zu suchen und darzustellen — und das bereits seit 2009. Dafür dürfte Google einen Vorsprung in allen Themenbereichen haben, die nicht auf Zahlen und Daten basieren — und seien es nur die Verwandtschaftsverhältnisse von Prominenten.