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Google präsentiert eine ziemlich komplizierte Reise-App

von Pearl Abbey-Obaro
Sehe mehr, plane weniger – unter diesem Motto startet Google seine neue Anwendung „Trips“. Die Smartphone-App will ihren Nutzern die Reiseplanung abnehmen. Unsere Autorin hat sie angetestet.

Die Email mit den Flugtickets ist unauffindbar, die Restaurantempfehlungen stehen irgendwo im Notizblock, die Kartenapp funktioniert sowieso nur mit WLAN. Die hausgemachte Bürokratie auf dem eigenen Smartphone kann beim Reisen ziemlich viele Nerven kosten – die neue App Google Trips will das ändern. Urlaubsplanung soll sie vereinfachen und alle Dokumente und Informationen zusammenfassen. Dazu bietet Google zusätzliche Informationen zum Reiseziel und Empfehlungen für Sehenswürdigkeiten und Restaurants – auch offline. Leider wirkt die App beim ersten WIRED-Test alles andere als einfach.

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„Where do you want to go?“, fragt Google Trips zu Beginn und öffnet die im simplen Google-Design gehaltene Bedienoberfläche. Um die bisher englischsprachige App überhaupt benutzen zu können, ist ein Google-Email-Account und Google Maps notwendig. Schnell wird klar: Ohne andere Google Anwendungen funktioniert hier nichts.

Zur Planung wählt man zuerst Ziel und Zeitraum aus. Einzelne Orte lassen sich als kleine Unterpunkte zu einer Route zusammenfassen. Dass sich zu Beginn nur einzelne Städte und nicht etwa Länder auswählen lassen, verwirrt allerdings.

Generell kommt die App umständlich daher. Google Trips bietet an, Reservierungen und Buchungen zu speichern. Die App erklärt aber nicht, wie das funktionieren soll. Der erste Versuch, alte Buchungen aus einer E-Mail in die App einzufügen, scheitert im WIRED-Test und die manuelle Eingabe von Reservierungen steht gar nicht erst zur Verfügung.

Als nächstes wollten wir das Tagesprogramm für einen Test-Urlaub zusammenstellen. Dazu stehen in der App Sehenswürdigkeiten und Gastronomie-Angebote zur Auswahl. Unter Saved Places lassen sie sich abspeichern, aus den Favoriten erstellt Google dann eine individuelle Karte. Wem das zu umständlich ist, der kann auch auf die voreingestellten Tagesprogramme von Google Trips zurückgreifen und sie für seine Reise abspeichern. Diese Funktion ist zurzeit allerdings nur für 200 Städte möglich. Für „kleine“ Städte wie beispielsweise Leeds, mit einer Einwohnerzahl von knapp einer halben Million, gibt es den Service bisher nicht. Auch Infos über Land und Leute oder öffentliche Verkehrsmittel stehen nur für Hauptstädte zur Verfügung.

Die empfohlenen Aktivitäten basieren auf Bewertungen der Google-Community. Sie ändern sich je nachdem, ob man sich draußen oder drinnen aufhalten möchte, oder mit Kindern reist. Die Funktion For You spricht hierzu personalisierte Empfehlungen aus. Sie machte im erstem Test einen guten Eindruck.

Restaurants, Lokalitäten und Orte, die sich nicht in der App finden lassen, kann der Nutzer über Google Maps manuell auswählen und zur Reiseplanung hinzufügen. Sollte man auch dort seinen präferierten Ort nicht finden, gibt es keinerlei Notizfeld, um das zu vermerken. Einzige Möglichkeit: Über das Programm Google Local Buddies den fehlenden Ort hinzufügen. Die Erstellung des ersten Trips erweist sich auch hier also als umständlich und unflexibel.

Die Idee hinter Google Trips ist nicht schlecht, nach dem ersten Test jedoch nicht wirklich ausgereift. Abgesehen davon mangelt es auch an Kreativität. Die App lässt keine farblichen Veränderungen zu – nicht einmal das Titelbild der Urlaubsreise kann der Nutzer ändern. Das generelle Design wirkt sehr einfach und ideenlos – wirkliche Lust am Reisen kommt da nicht auf. Das vorläufige Fazit lautet deshalb: Google Trips hat großes Potential, ein Allrounder der Urlaubsplanung zu werden, ist aber noch stark ausbaufähig.

Google Trips ist seit dem 19. September für iOs und Android verfügbar.

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