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Eine neue Gestensteuerung macht das Bier zur Fernbedienung

von Michael Förtsch
Britische Forscher haben eine neue Art der Bewegungssteuerung entwickelt. Die ist nicht mehr auf das Erkennen einzelner Hände oder Finger angewiesen. Stattdessen soll sie jedes Körperteil und Objekt zur Fernbedienung machen – zum Beispiel eine Flasche Bier.

Immer wieder versprechen Science-Fiction-Filme, dass sich bald sämtliche Geräte im Haushalt mit einfachen Gesten kontrollieren lassen. Mit Microsofts Kinect-Leiste oder Asus Xtion ist das auch schon ein Stück weit Realität – zumindest für Videospiele. Es bleibt aber noch immer einfacher und angenehmer zum Controller, der Maus oder Fernbedienung zu greifen. Denn erkennt die Kamera die Hand nicht oder ist ein Körperteil verdeckt, verweigern die Systeme schnell den Dienst.

IT-Forscher von der Universität von Lancaster wollen für diese lästigen Probleme nun eine Lösung gefunden haben. Bei der Matchpoint-Bewegungserkennung ist es egal, mit welchem Körperteil eine Geste ausgeführt wird.

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Eine einfache Webcam soll als Basis für das System genügen. Die Software ist auf das Bedienen eines Fernsehers abgestimmt und muss keine einzelnen Gliedmaßen ausmachen können. Stattdessen sucht das System stetig nach wiedererkennbaren Mustern. Den Funktionen des Fernsehers sind nämlich Symbole zugeteilt, die im Kreis rotieren. Vollführt der Zuschauer etwa eine Bewegung synchron mit dem Icon zur Senderauswahl, wird das passende Menü geöffnet.

„Spontane räumliche Kopplung“ nennen die Entwickler das. Mit einer Schiebebewegung nach links und rechts wird dann das Programm gewählt. Ähnliches gilt für die Lautstärke mit einer Auf- und Abgeste. Ob diese Bewegungen mit der Hand, einer Kaffeetasse, dem Fuß oder dem Kopf vollführt werden, ist vollkommen egal.

„Du kannst jedes Körperteil oder Objekt nutzen“, sagt Chris Clarke von der Universität von Lancaster. „Unser System interessiert nur die Bewegung.“ Auch abseits des Fernsehers funktioniert Matchpoint. Beispielweise in der Küche, während auf dem Tablet ein Rezeptvideo auf Youtube läuft. Statt mit den klebrigen Fingern auf den Touchscreen zu tippen, kann hier mit einer einfachen Geste vor- und zurückgespult werden. Dadurch versprechen sich die Entwickler eine „viel nutzerfreundlichere Erfahrung“ und die „verzweifelte Suche nach der Fernbedienung“ überflüssig zu machen.

Das System erlaubt es auch, bestimmte Gegenstände dauerhaft mit einem Objekt zu verknüpfen. Beispielsweise ließe sich der Lautstärkeregler des Soundsystems mit einer abgestellten Bierflasche koppeln – zumindest so lange, bis die Flasche weggestellt wird. Ebenso könnte das System körperlich beeinträchtige Menschen unterstützen. Der Kopf oder ein Finger genügen, um einen Computer zu lenken und selbst komplexe Befehle zu erteilen. Allerdings befindet sich Matchpoint momentan noch in einem vergleichsweise frühen Entwicklungsstadium. Einige Fehler müssen noch beseitigt werden. Unter anderem kann es passieren, dass eine spielende Katze ungewollt den Sender wechselt.

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