Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Eine neue Technologie ermöglicht 3D-Druck mit Keramik

von WIRED Staff
Chemiker aus einem Labor in den USA haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Keramiken per 3D-Druck in Form bringen lassen. Damit sind erstmals Formen möglich, die sich mit konventionellen Methoden nicht herstellen lassen — und das aus einigen der härtesten Materialien, die in der Industrie genutzt werden.

Keramiken haben besondere Eigenschaften, die sie für Maschinen und Bauteile in vielen Anwendungsbereichen nützlich machen: Äußerst hart, bei Bedarf fast reibungslos und extrem temperaturbeständig können von Messern bis hin zu Maschinenteilen alle möglichen Objekte aus Keramik bestehen — bisher aber nur in relativ begrenzten Formen. Die neue Technologie der HRL Laboratories im kalifornischen Malibu macht es jetzt möglich, einen Harz aus dem 3D-Drucker im Brennofen zu Keramik werden zu lassen, berichtet MIT Technology Review.

icon_cookie

Um diese Inhalte zu sehen, akzeptieren Sie bitte unsere Cookies.

Cookies verwalten

Der Trick liegt in der Chemie des Harzes: Die verwendeten Polymere beinhalten in ihrer Molekularstruktur Silizium und andere Elemente für die Keramik. Während im Druckprozess UV-Strahlung das organische Polymer aushärtet und so in Form bringt, wird dieses hinterher im Brennofen aus dem Werkstück herausgebacken und die Keramik bleibt zurück. Damit lassen sich komplexere Strukturen herstellen als bei herkömmlichen Verfahren — Industrien wie etwa die Flugzeugfertigung könnten so ganz neue Möglichkeiten erhalten. Auch Außenhüllen für Raumkapseln könnten sich so in Zukunft der vom Space Shuttle bekannten Kachelstruktur entledigen.

Die Gruppe des HRL Laboratory erhofft sich aus der Weiterentwicklung ihrer neuen Technik noch weitere Vorteile gegenüber herkömmlichen Keramikbauteilen: Neben einer Temperaturresistenz von bis zu 1.700 Grad Celsius planen die Entwickler, Fasern in Werkstücke zu integrieren und so der typischen Sprödigkeit von Keramikbauteilen entgegenzuwirken. Ein einzelner Sprung würde dann nicht mehr einen Totalausfall des Bauteils bedeuten — extreme Haltbarkeit wäre dann ein weiterer Vorteil von Keramik aus dem 3D-Drucker. 

+++ Mehr von WIRED regelmäßig ins Postfach? Hier für den Newsletter anmelden +++ 

GQ Empfiehlt
Web-Serie Homo Digitalis: Technik sollte uns glücklicher machen

Web-Serie Homo Digitalis: Technik sollte uns glücklicher machen

von Benedikt Plass-Fleßenkämper