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Gegen den Verkehrskollaps: Gyroskop-Fahrzeuge sollen Staus überwinden

von Michael Förtsch
Eine Großstadt ohne Stau ist kaum vorstellbar. Russisch-türkische Designer haben dennoch einen Versuch gewagt: Fahrzeuge auf Stelzen sollen zwischen den Blechlawinen herumkurven. Die Idee ist bizarr – aber nicht unvorstellbar.

Im Jahr 2014 waren weltweit mehr als 1,2 Milliarden Fahrzeuge auf den Straßen. Bis zum Jahr 2035 könnte sich diese Zahl verdoppeln. Vor allem in China steigt die Zahl rasant. In vielen westlichen und asiatischen Städten gehört der Stau in der Großstadt daher seit Jahren zum Alltag. In dem bleiben auch öffentliche Verkehrsmittel wie Busse und Rettungsfahrzeuge stecken.

Die russisch-türkische Ingenieur- und Design-Agentur Dahir Insaat hat jetzt eine Vision entwickelt, wie sich die Blechlawinen in den Städten überwinden lassen. Sie wollen einfach die freie Fläche zwischen den Autos und vor allem den Platz über ihnen ausnutzen.

Geht es nach den Firmengründer und Ingenieur Semenov Dahir, sollen Fahrzeuge von der Größe ganzer Räume auf jeweils zwei Stelzen mit schmalen Rädern durch den Verkehr gleiten. Auf flachen Gleisen würden sie nahezu ungebremst unterwegs sein. Hindernissen wie Brücken, hohen Lkw-Aufbauten oder anderen Riesenbussen könnten sie mit einem Teleskopsystem ausweichen, das die Fahrzeuge einfach hebt oder senkt. Die rund oder elliptisch geformten Vehikel könnten problemlos rund 70 Passagiere transportieren oder als mobile Luxussuiten unterwegs sein. Ebenso natürlich als Krankenwagen- oder Feuerwehr-Varianten, die nun deutlich schneller an ihr Ziel kommen würden.

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Möglich machen soll die skurrile Vision ein riesiges Gyroskop, das in die Fahrzeuge verbaut würde. Der Kreiselstabilisator soll die breiten Vehikel durch seine stete Drehung aufrecht im Lot halten. Das ist technisch herausfordernd aber durchaus denkbar. Denn diese Technik wird unter anderem schon in Yachten eingesetzt, um die Schwankungen durch den Seegang zu reduzieren. Sie soll auch Zweirad-Kabinenroller wie den C1 des Startups Lit Motors oder Kinderfahrräder ohne Stützräder möglich machen.

Natürlich ist die Idee der Design-Agentur, die bislang vor allem mit Visionen von futuristischen Siedlungskonzepten oder auch einem erdbebensicheren Bett aufgefallen ist, äußerst utopisch und nicht gänzlich durchdacht. Denn unter anderem bleiben Fragen danach offen, wie die gigantischen Gyro-Fahrzeuge im Falle eines Systemausfalls, ihre Passagiere sicher auf den Boden bringen. Oder auch, was geschieht, wenn ein unvorsichtiger Autofahrer, die schmale Spur der Stelzenvehikel einfach blockiert. Dennoch adressiert die Vision ein Problem der modernen Städte, das durchaus nach kreativen Lösungsvorschlägen verlangt. 

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