Ein Auto und ein Fußgänger kollidieren. Das endet oft böse. Der Mensch prallt auf und wird auf die Straße geschleudert, wenn er Pech hat sogar in den Gegenverkehr. Damit ist der Zweitaufprall oft schlimmer als der erste. Um das Verletzungsrisiko von Passanten zu verringern, haben sich Autohersteller bislang aufspringende Motorhauben oder Motorhauben-Airbags einfallen lassen. Google hat für seine selbstfahrenden Autos eine andere Idee: die klebrige Fahrzeugfront.
Diese Woche ließ sich das Unternehmen eine „klebende Fahrzeugfront zur Verminderung des sekundären Fußgängeraufpralls“ patentieren. Anstatt von der Motorhaube aufs harte Pflaster geschleudert zu werden, soll der Fußgänger stattdessen am Auto haften bleiben. Google beschreibt seinen Aufprallschutz als „ein sehr klebriges Material, ähnlich wie ein Fliegenfänger oder ein doppelseitiges Klebeband“.
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Damit die Klebeschicht bei der Fahrt aber nicht alles Mögliche aus der Luft einsammelt (und so tatsächlich zur Fliegenfalle würde), soll sie unter einer eierschalenartigen Schutzschicht liegen. Beim Aufprall zerbricht diese und legt den Kleber frei.
Wie so oft bedeutet die Patentierung aber nicht, dass das Produkt tatsächlich auf den Markt kommt. Es sind noch viele Fragen ungeklärt, zum Beispiel aus welchem Material die Klebeschicht bestehen würde. Oder wie man den Verunglückten wieder vom Klebeauto abbekommt. Im Patent steht dazu nur: „Es ist wünschenswert, dass sich der Klebstoff nach kurzer Zeit von der Klebeschicht löst, um die Entfernung des Fußgängers vom Auto zu ermöglichen.“
Bryant Walker Smith, Experte für selbstfahrende Autos, lobte Google dafür, dass nicht nur an den Autofahrer, sondern auch an den Fußgänger gedacht werde. Er wies aber auch auf Nachteile der Idee hin. So könne es am Ende gefährlich für den fixierten Fußgänger sein, wenn das Auto zum Beispiel mit einem anderen Auto kollidiere. Es komme immer auf die Situation an, sagte Smith The Mercury News.