Eigentlich war die Integration von Facebook in die Oculus Rift ein erwartbarer Schritt. Sie ist Teil des Versuchs des sozialen Netzwerks, sich auf eine Stufe mit anderen Gaming-Plattformen zu stellen. Mit Steam, Xbox Live und dem PlayStation Network. Freunde in der Gamer-Community suchen, sie mit Posts auf den neuen Stand bringen – das ist mittlerweile Standard. Aber es geht Facebook eben auch immer um das große Ganze, und das, so zeigt auch das Oculus-Update, ist noch immer ein Problem.
Bei den anderen Spieleplattformen handelt es sich um eigene, geschlossene Systeme. Die Facebook-Oculus-Integration allerdings verbindet die Spieler- mit der Facebook-Identität. Nicknames werden zu Klarnamen. Laut Facebook werden alle Freunde aus dem sozialen Netzwerk zum Rift-Account hinzugefügt. Aus zwei virtuellen Personen wird eine. Kauft sich ein Facebook-Kontakt eine Rift, sieht er (zumindest im Moment), welche Spiele der andere wann spielt. Einzelfilter etwa für Arbeitskollegen gibt es nicht. Entweder niemand sieht einen in der VR oder alle.
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Totale Transparenz also – ganz im Sinne von Facebook. Wenn Informationen offen zur Verfügung stehen, das hat die Vergangenheit immer wieder gezeigt, benutzt Facebook sie auch. Gerade erst hat ein Update für WhatsApp für Kritik gesorgt. Zum ersten Mal seit vier Jahren hat der Messenger im August seine Datenschutzbestimmungen geändert und seinem Mutterunternehmen Zugriff auf bisher geschützte Informationen ermöglicht. Facebook kennt künftig die Telefonnummer von jedem, der sowohl das soziale Netzwerk als auch WhatsApp nutzt. Das soll dabei helfen, Werbung noch besser auf einzelne Personen zuzuschneiden und es diesen zugleich ermöglichen, neue Freunde im sozialen Netzwerk zu finden.
Eine einfache Integration hier, ein Update der Datenschutzbestimmungen dort. Für sich genommen, sind das alles keine großen Schritte. Dennoch zeigen sie die Entwicklung hin zu einer zunehmenden Zentralisierung. Spielen, Chatten, Telefonieren – alles eins. Vielleicht ist es einmal mehr nötig, daran zu erinnern, dass unsere gesamte Kommunikation nur noch bei einigen wenigen Großanbietern abläuft, egal ob man sich gerade in deren zentralem Netzwerk befindet oder nicht.
Nicht nur sind die Absichten von Facebook intransparent, auch unterwerfen wir uns überall seinen Regeln, auch im Falle des Rift-Updates. In den USA beschäftigt sich mittlerweile sogar der Kongress mit dieser Frage. Der Senator Al Franken aus Minnesota schrieb in einem offenen Brief: „Es ist wichtig zu verstehen, zu welchem Grad Oculus persönliche Daten von Amerikanern sammelt.“ Dazu gehöre vor allem, mit wem Oculus und Facebook die so erhobenen Daten teile.