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Wikipedia entwickelt eine Open-Source-Suchmaschine – doch sie ist umstritten

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Die Wikimedia Foundation, Betreiber der Wikipedia, arbeitet an einer eigenen Open-Source-Suchmaschine. Die Knowledge Engine soll nicht in Konkurrenz zu Google und Co. treten, sondern Nutzern helfen, Informationen bei Wikipedia zu finden. Doch die Community wirft den Machern mangelnde Transparenz vor.

Wikipedia-Gründer Jimmy Wales hat mit seinem Unternehmen Wikia Inc. schon vor einigen Jahren versucht, eine eigene Suchmaschine zu entwickeln, die als Konkurrenz zu Google geplant war. Doch die im Januar 2008 gestartete Wikia Search wurde schon im April 2009 wieder eingestellt. Wales machte damals die Wirtschaftskrise für das Scheitern des Projekts verantwortlich.

Nun veröffentlichte Dokumente belegen: Wikipedia will einen neuen Versuch starten und arbeitet an einer eigenen Open-Source-Suchmaschine — der Knowledge Engine. Hinter dieser steht diesmal allerdings die Wikimedia Foundation (WMF), Betreiber von Wikipedia. Wie aus den Dokumenten hervorgeht, hat außerdem die gemeinnützige Knight Foundation eine Spende 250.000 Dollar gespendet.

Die Kosten für das Projekt sollen sich laut dem australischen Fernsehsender ABC auf rund 2,5 Millionen Dollar belaufen. Damit würden die Gehälter für 14 Mitarbeiter — darunter Programmierer, Datenanalysten, ein Direktor und ein Vice President — sowie Hardware und Reisekosten bezahlt.

Die Knowledge Engine soll der WMF zufolge die „erste transparente Suchmaschine des Internets“ werden und es den Nutzern ermöglichen, Informationen in der Wikipedia und deren Nebenprojekten schneller und zielgerichteter zu finden. Man wolle damit jedoch nicht in Konkurrenz zu Google und Co. treten.

Die Suchmaschine soll vor allem die Qualität der Ergebnisse und die Transparenz in Bezug auf die Herkunft der bereitgestellten Daten verbessern und darüber hinaus die Privatsphäre der User schützen. Um Einflüsse durch kommerzielle Interessen auszuschließen, will die WMF keine Werbung in den Ergebnislisten der Knowledge Engine erlauben.

Was nach einer vielversprechenden Idee klingt, wird innerhalb der Wikipedia-Community kontrovers diskutiert. Denn Wikimedia hat es offenbar in der Vergangenheit versäumt, seine Suchmaschinen-Pläne offen und transparent zu kommunizieren. Außerdem kritisiert die Community, dass man nichts von den Spenden der Knight Foundation gewusst habe.

Weiterhin gibt es Bedenken, dass die Knowledge Engine anfällig für Manipulation sei, was schlimmstenfalls zu einer gleichgeschalteten Informations-Infrastruktur führen könne. 

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