Der schwedische Weltraumbahnhof Esrange, der auch von der ESA zu Testzwecken genutzt wird, ist Startplatz der Öko-Rakete. Die ZEpHyR ist 3,8 Meter lang und wiegt 80 Kilogramm. Der Testantrieb soll sie mit Schallgeschwindigkeit auf mindestens vier Kilometer Flughöhe bringen, bevor sie an einem kommerziellen Sportfallschirm wieder heil zur Erde zurückkehren soll, schreibt das Zentrum für Angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation der Universität Bremen auf seiner Webseite. Der Probeflug wird im Livestream übertragen, kann sich aber aufgrund verschiedener Faktoren verschieben, wie bereits zwei Mal vorher geschehen:
Der Hybridantrieb der Rakete stand im Hauptfokus der 30 bis 40 an der Entwicklung beteiligten Studenten: Das Triebwerk wurde von Grund auf neu entwickelt und mit Teilen aus dem 3D-Drucker sowie einer Mischung aus Baumwolle und Harz verwirklicht. Der Treibstoff ist zu 99 Prozent ganz normales Kerzenwachs, so Projektleiter Peter Rickmers. Lediglich kleinere Zusätze wie Palmöl wurden beigemischt. Die Explosionsgefahr soll faktisch nicht vorhanden sein — Überraschungen sind allerdings immer möglich.
Die ZEpHyR ist nicht die erste Rakete, die ein Hybridtriebwerk mit Paraffin als Antrieb nutzt: Die Bastler von Copenhagen Suborbitals, die seit Jahren daran arbeiten, als erste Dänen einen Menschen suborbital ins All zu befördern, haben bereits 2009 mit der BabyHEAT erste Versuche in diese Richtung vorgenommen. Inzwischen ist das Team allerdings auf Polyurethan umgestiegen. Das ZEpHyR-Team kann sich indes bereits vor einem erfolgreichen Testflug auf seinem Erfolg ausruhen: Mehr als 35 Bachelor- und Masterarbeiten hat das Projekt bereits ermöglicht und seinen Zweck so auf jeden Fall erfüllt.
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