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Ein Roboter soll Köche in Burger-Restaurants ersetzen

von Michael Förtsch
In einem Burger-Restaurant in Pasadena hat ein Roboter ein Praktikum angetreten. Mit Spezialarm und Wärmeblick brät er Hackfleischscheiben. Der Flippy genannte Elektrokoch soll schon bald die Arbeit von 50 Angestellten übernehmen.

Auf seiner Website lädt die Restaurantkette Cali Burger aktuell jeden ein, „Flippy in Action“ zu erleben. Das ist der Name des Roboters, der in dieser Woche in einer Filiale in Pasadena, Kalifornien seine Probeschicht angetreten hat. Der Roboterarm ist dafür zuständig, die Burger Patties auf dem heißen Grill zu braten, sie mit einem Pfannenwenderaufsatz zu drehen und anschließend auf den bereit gelegten Brötchenscheiben zu drapieren. Entwickelt wurde der mit sechs Gelenken ausgestattete Roboterarm von Miso Robotics. Das 2016 gegründete Startup verspricht, dass Flippy bis zu 150 Burger pro Stunde zubereiten könnte. Aber vor allem solle der Roboter eine stets gleich bleibende Qualität garantieren.

Über eine Kamera, Infrarotsensorik und Thermalsicht soll der über 60.000 US-Dollar teure Chefkoch stets die aktuelle Temperatur der Fleischscheiben im Blick haben. Eine Cloud-basierte Künstliche Intelligenz berechnet zudem die Restbratdauer, erkennt, wenn ein neues Pattie auf den Grill gelegt wird und informiert menschliche Angestellte, wenn es Zeit ist, eine Käsescheibe aufzulegen. Ebenso soll Flippy dazu lernen und „seine Geschwindigkeit und Fähigkeiten“ erweitern können. Auch die Einrichtung des Roboters sei problemlos. Er würde ganz automatisch die Größe und Beschaffenheit der Grillfläche erkennen und sie auch mit seinem Schaber reinigen, wenn es nötig wäre. Wobei immer noch ein Mensch dafür zuständig ist, anschließend die rohen Hackfleischscheiben auf die Grillfläche zu legen.

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Für Miso Robotics sei der aktuelle Einsatz am Grill zunächst ein Testlauf, um zu bestimmen, wie der Roboter mit den Angestellten zusammenarbeitet und ob er „eine große Anzahl an Bestellungen erfüllen kann.“ Dennoch hat Cali Burger bereits angekündigt, noch in diesem Jahr 50 weitere Roboter für andere Filialen zu ordern und damit menschliche Köche am Herd abzulösen. Eben das bringt Cali Burger und Miso Robotics derzeit auch viel Kritik. Denn der Roboter wird als Vorbote eines massiven Abbaus von menschlichen Angestellten in sowieso schon schlecht bezahlten Arbeitsverhältnissen gesehen. Miso-Robotics-Chef David Zito bestreitet eben das. Flippy „ersetzte keine Jobs“. Stattdessen würden sich die Mitarbeiter, die sonst am Herd stehen, einfach mehr um die Kunden kümmern können.

Wobei Flippy seine Arbeit derzeit wohl noch nicht so gut erledigt, wie Miso Robotics es versprochen hat. Denn der Roboterarm muss gerade bis Montag eine außerplanmäßige Pause einlegen. Offiziell geht es darum, die bislang gesammelten Daten auszuwerten und Feinabstimmungen durchzuführen. Jedoch soll der Roboter auch anschließend vorerst nur in begrenzten Schichten arbeiten. Cali Burger ist derzeit nicht das einzige Restaurant mit einem Roboter-Mitarbeiter. Der Pizzalieferdienst Zume Pizza in San Francisco arbeitet bereits mit mehreren mechanischen Helfern, die Teige formen, sie mit Sauce bestreichen und in den Ofen schieben.

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