Haven erlaubt es dem Nutzer, sein Zweit-Smartphone zum Spionagegerät aufzurüsten: Ein Raum kann damit überwacht werden, indem Fotos und Audioaufnahmen gemacht werden, sobald ihn jemand betritt. Diese Daten werden an das eigentliche Smartphone des Besitzers geschickt oder lassen sich im Netz zwischenspeichern. Somit kann etwa ein von der Regierung verfolgter Journalist sein Hotelzimmer überwachen und weiß, wenn jemand sein Zimmer durchsucht oder ihm Spyware auf den Laptop gepackt hat, schreibt Netzpolitik.org.
Laut Edward Snowden wird Haven zunächst keine Eindringlinge aufhalten, dafür aber hinterher Beweise liefern. Diese können nicht nur helfen, Verbrechen aufzuklären, sondern auch staatliche Stellen mehr unter Druck setzen. Wenn eine Geheimpolizei Leute verschwinden ließe, würde Haven das Risiko einer öffentlichen Bloßstellung der Praxis erhöhen. Somit könnte die bloße Existenz der App eine Abschreckfunktion haben.
Die von Haven versandten Alarme per SMS, Signal oder Tor-Webseite sollen allen politisch verfolgten Aktivisten dieser Welt ein neues Werkzeug zur Verteidigung geben. Daneben kann die App allerdings auch von ganz normalen Privatleuten zur Absicherung des eigenen Zuhauses oder Büros genutzt werden, schreibt TechCrunch. Auch die Beobachtung von Wildtieren per Smartphone ist damit möglich. Weitere alternative Einsatzmöglichkeiten dürften Nutzer selbst auftun:
Tatsächlich verfügen praktisch alle Smartphones über eine Reihe an Sensoren, die sich mit einfachen Alarmanlagen messen können — und können somit nach dem Ende ihres Daseins als Primärgerät des Nutzers mit Haven eine weitere neue Verwendungsmöglichkeit finden.