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Ein neues Drohnenkonzept soll Ruanda vernetzen

von WIRED Staff
Mit RedLine will der Autor und ehemalige Auslandskorrespondent Jonathan Ledgard Teile der Welt mit Drohnenauslieferung versorgen, die ansonsten nur schwer zu erreichen sind. Vor allem medizinische Hilfsgüter wollen die Macher des Projekts so verteilen — und hoffen auf ein erstes Netz von eigenen Flugplätzen in Ruanda schon im nächsten Jahr.

Während in der westlichen Welt Firmen wie Amazon oder die Deutsche Post an der Zustellung von Päckchen per Drohne direkt vor die Haustür arbeiten, könnte RedLine den Menschen in ärmeren Regionen helfen: Die Drohnen sollen in etwa so viel kosten wie Motorräder, während die Lande- und Ladestationen den Preis einer regulären Tankstelle nicht übertreffen sollten. So erhoffen sich die Entwickler einen einfachen Ausbau von Infrastruktur, die dann mit lokalen Kurierfahrern unterstützt wird, berichtet Popular Science.

RedLine soll Gegenden in Afrika, aber auch in den schottischen Highlands, Kanada oder Sibirien anbinden, bei denen sich Flugzeuge und Flugplätze wirtschaftlich nicht lohnen. Das Projekt verfügt bereits über einen Drohnenprototypen, dessen Konstruktion nur 700 Dollar gekostet hat. Das Gerät kann etwa drei Kilo Nutzlast über eine Strecke von 90 Meilen transportieren — effektiv, wenn es um lebensrettende Medikamente geht.

In Ruanda laufen bereits Pläne zum Start des Dienstes, der mit der Hilfe von Studenten der Harvard University und Geldern aus der Schweiz arbeitet. Stararchitekt Norman Foster hat die Drohnenstationen entworfen, die im Land aufgebaut werden sollen. In Ruanda soll die erste Fracht von RedLine passenderweise aus Blutkonserven bestehen: Das Land leidet unter einer großen Epidemie von Sichelzellenanämie, einer Erbkrankheit, die mit frischen Bluttransfusionen behandelbar ist. Laut Ledgard wären sechs Blutlieferungen am Tag ausreichend, um jährlich 4.300 Ruandesen das Leben zu retten.

Die Regierung Ruandas scheint jedenfalls sehr an einer eigenen Drohneninfrastruktur interessiert: Mit der kalifornischen Firma Zipline hat das Land bereits einen weiteren Vertrag über die Auslieferung von medizinischen Hilfsgütern per Drohne abgeschlossen. Ruanda könnte somit alleine aufgrund der politischen Akzeptanz einen Vorsprung vor dem Rest der Welt gewinnen, wenn es um den Transport von Waren per Drohne geht. 

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