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Forscher haben einen Computer mit DNA gehackt

von WIRED Staff
Modifizierte DNA lässt sich als Träger für Schadsoftware nutzen: Wissenschaftler der University of Washington in Seattle haben Malware in einen Strang Erbmaterial geschrieben und konnten damit einen Computer übernehmen, der dieses per DNA-Sequenziergerät auslas.

Die Forscher um Tadayoshi Kohno und Luiz Ceze hatten einen DNA-Strang online erworben und dann so verändert, dass sich beim Auslesen ihre eigene Software auf einem Zielcomputer installiert. Laut ihren Angaben konnten sie so die volle Kontrolle über den Testrechner übernehmen, berichtet Technology Review.

Die Methode des Hacks basierte darauf, einen einfachen Programmierbefehl in 176 DNA-Basen zu übersetzen. Diese wurde dann von einem Händler für den Kaufpreis von 89 Dollar sequenziert. Im Computer entstand aus den Nullen und Einsen eine Buffer-Overflow-Attacke, mit der das Kommando einen Kontrollserver kontaktieren konnte. Die Sicherheitsforscher wollen mit ihrer Arbeit aufzeigen, dass es in Zukunft möglich sein könnte, mit gefälschten Blut- oder Speichelproben Hacker-Angriffe durchzuführen. Rechner in Universitäten oder in forensischen Labors könnten damit zum Ziel von Kriminellen werden.

Sehr groß ist das Risiko bislang allerdings nicht: Für den Versuch hatte das Team ideale Voraussetzungen geschaffen, inklusive einer eigenen Schwachstelle im Ausleseprogramm und der Deaktivierung aller Sicherheits-Features des Rechners. DNA-Labors achten bereits jetzt bei ihren Kunden auf mögliche terroristische Verstrickungen und Anwendungsmöglichkeiten — in Zukunft müssen sie vielleicht auch auf mögliche Schadsoftware in der Codierung bestellter DNA-Stränge aufpassen.

Kohno ist in Sachen innovativer Hacking-Methoden kein Unbekannter: Er war einer der ersten, die aufgezeigt haben, wie sich ein Angreifer über den Diagnosereport Zugang auf den Fahrzeugcomputer eines Autos beschaffen kann. Später schaffte er dies auch kabellos über eine Bluetooth-Verbindung. Gemeinsam mit seinen Kollegen will er den DNA-Hack in der nächsten Woche auf dem Usenix Security Symposium im kanadischen Vancouver vorstellen.

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