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Introvertiert oder extrovertiert? Dieser Roboter passt sich euch an

von Emily Reynolds
Es gibt bereits Roboter-Rezeptionisten, die auf menschliches Verhalten reagieren. Aber dieser Roboter kann mehr: Je nach der Persönlichkeit seines Gegenübers passt er seinen eigenen Blick an.

Der Roboter von Sean Andrist von der University of Wisconsin-Madison wurde dazu entwickelt, nicht nur auf die Gesichtsausdrücke von Menschen zu reagieren, sondern auf den kompletten sozialen Kontext in dem sie stattfinden. Er orientiert sich an sozialen Signalen, die er mit Hilfe eines Algorithmus auswertet, um herauszufinden, welche Persönlichkeit sein Gesprächspartner hat. Dann reagiert er entsprechend.

Erfinder Andrist hofft, dass dadruch die subjektive Wahrnehmung von Menschen steigt, dass sein Roboter einen guten Job macht. Und es ihnen deshalb leichter fällt, einer Anweisung des Roboters Folge zu leisten oder sie die von ihm gestellte Aufgabe länger erfüllen.

Der Algorithmus orientiert sich an einem entscheidenden Faktor: ob der Gesprächspartner des Roboters extrovertiert oder introvertiert ist. Der Roboter reagiert etwa darauf, wenn introvertierte Menschen ihren Gesprächspartner weniger intensiv ansehen als extrovertierte. Indem er sein Verhalten entsprechend anpasst, soll die Interaktion zwischen Mensch und Maschine verbessert werden. In Tests fanden Andrist und sein Team heraus, dass Personen sich weitaus leichter dem Roboter fügten, wenn er ihre eigene Persönlichkeit nachahmte.

Ein Verständnis für soziale Signale ist nicht nur nützlich, um Menschen den Umgang mit Maschinen zu erleichtern, es gibt noch weitaus weitreichendere Effekte. „Im Gebiet der Rehabilitation könnten soziale Roboter die Lebensqualität von älteren Menschen und von Menschen mit geistiger oder körperlicher Behinderung verbessern“, schreibt Andrist. „Roboter sind ein äußerst effektiver Weg, um Motivation und Zustimmung bei der Rehabilitation zu erhöhen, wenn sie nichtverbale Kommunikation beherrschen.“ Die Lebensqualität von vielen Menschen könnte einfach deshalb verbessert werden, weil ein Roboter eine Methode gefunden hat, um sich auf seine Gesprächspartner einzustellen.

Andrist ist nicht der einzige, der derzeit an Robotern mit glaubwürdigen Persönlichkeiten forscht. Google erhielt 2015 ein Patent für einen Prozess, mit dem Nutzer Persönlichkeiten für ihren Roboter bei Bedarf herunterladen können. 

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