Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Dieser Roboter hat Amazons Logistik-Wettbewerb gewonnen

von Katharina Nickel
Wenn er saugt, dann richtig: 30 Sekunden waren entscheidend, damit ein Roboter der TU Delft seinen ersten Wettbewerb gewinnen konnte. Bei der Amazon Picking Challenge mussten Maschinen beweisen, inwiefern sie Lagerarbeiter ersetzen können.

Der Bot hat eine runde Dose im Visier. Fast in Zeitlupe streckt er seinen Arm bedächtig in ihre Richtung aus. Offenbar scheint ihm die rote Dose dann aber besser zu gefallen. Kurz vor dieser stoppt er jedoch, sich anscheinend erinnernd, was sein eigentliches Ziel war. Er lokalisiert es neu und plant, wie er es fassen könnte, bis er schließlich zugreift – nach der richtigen Dose. Es handelt sich um den ersten Pick des Bots.

Roboter werden in der Logistik, vor allem im eCommerce-Bereich, immer wichtiger. Amazon gründete schon 2003 seine Manufaktur Amazon Robotics und der Gründer des Online-Versandhandels Jeff Bezos denkt schon über Fabriken im Weltall nach. Kein Wunder also, dass Roboter und ihre Entwickler einen Preis nach dem anderen abräumen. Einer davon ist die Amazon Picking Challenge, einem Wettbewerb, der nun zum ersten Mal zeitgleich mit dem RoboCup 2016 in Leipzig stattfand. Der Gewinner: der Bot-Arm aus den Niederlanden.

Entwickelt wurde er am Robotics Institute der TU Delft. Er besteht aus einem Saugnapf, einem Greifarm mit zwei Fingern und einer tiefensensorischen 3D-Kamera. Gegen 14 internationale Gegner musste er antreten und belegte in beiden Wettbewerbsrunden den ersten Platz (Preisgeld: fast 45.000 Euro):

Zunächst sollte er verschiedenförmige Produkte aus einem Container identifizieren und aufsammeln, also ansaugen und sie danach in einem Regal verstauen. Die zweite Aufgabe verlief genau andersherum. Delft verräumte insgesamt 11 Gegenstände. 40 waren für die Challenge verwendet worden, darunter DVD-Boxen, Wasserflaschen und Zahnbürsten.

icon_cookie

Um diese Inhalte zu sehen, akzeptieren Sie bitte unsere Cookies.

Cookies verwalten

Lange hat der niederländische Roboter dafür trainiert. Doch erst einen Monat vor Beginn des RoboCups schaffte er schließlich seinen ersten Pick, den mit der weißen Dose.

Mit seinem Ergebnis von 105 Punkten lag er am Ende der Challenge in Leipzig zwar mit dem PFN-Team aus Tokio gleichauf, konnte aber durch eine Leistung den Sieg erringen, die den Roboter des japanischen Hochschulteams weit übertraf: Seinen ersten Gegenstand konnte der niederländische Bot-Arm nämlich innerhalb von 30 Sekunden greifen. Der japanische Kollege brauchte 37 Sekunden länger. Mehr noch: Delft war fähig, die Gegenstände über andere Objekte hinweg zu hieven, die im Weg standen.

+++ Mehr von WIRED regelmäßig ins Postfach? Hier für den Newsletter anmelden +++

Da war Bot-Vater Kanter van Deurzen natürlich stolz: „Wegen der Verschiedenheit der Produkte konnten wir im Einzelnen keine Picking-Strategie entwickeln. Die große Herausforderung war also, den Bot-Arm dazu zu bringen, erkennen zu können, wie die Objekte ausgerichtet waren und noch dazu Kollisionen mit anderen Objekten zu vermeiden“, sagte er der BBC.

Amazon benutzt bereits Roboter, um in seinen Lagerhäusern Güter zu bewegen, für die Verstauung sind aber nach wie vor Menschen nötig. Auch andere Konzerne wie Google oder das deutsche Warenlager Magazino arbeiten in Kooperationen mit Hochschulen und Universitäten an intelligenten Robotern für die Logistikbranche. 

GQ Empfiehlt
Die neue WIRED ist da!

Die neue WIRED ist da!

von WIRED Editorial

Web-Serie Homo Digitalis: Technik sollte uns glücklicher machen

Web-Serie Homo Digitalis: Technik sollte uns glücklicher machen

von Benedikt Plass-Fleßenkämper