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Den Welthunger per App bekämpfen: Heute startet ShareTheMeal

von Jakob Vicari
Ein schäbiger Raum im zweiten Stock eines Berliner Bürohauses. Die Kommandozentrale gegen den Welthunger hatte man sich schicker vorgestellt. Doch von hier aus wollen Sebastian Stricker und Bernhard Kowatsch ab heute den Kampf gegen ihn aufnehmen — mit ihrer App ShareTheMeal.

Hinter einem Reissack des World Food Programm liegt der kleine Raum mit einem Karree aus gebrauchten Schreibtischen. Hier arbeitet ein Team daran, einen neuen Ansatz im Kampf gegen den Welthunger zu finden. Sie wollen nicht weniger, als alle hungernden Schulkinder eines afrikanischen Landes zu ernähren — mit einer Smartphone-App.

40 Cent reichen aus, um ein Kind einen ganzen Tag zu ernähren.

Sebastian Stricker

ShareTheMeal heißt das Programm, das die Sharing Economy auf die Hungerhilfe übertragen will. Wenn man in Deutschland nach dem Mittagessen sein Handy zückt, kann man sein Essen mit zwei Klicks teilen und zwar mit einem Schulkind im afrikanischen Lesotho. Sebastian Stricker erklärt wie das funktioniert: „Mit jeder Spende von 40 Cent können wir ein Kind einen ganzen Tag lang ernähren.“ Zusammen mit seinem Kollegen Bernhard Kowatsch hat er sich das Startup vor zwei Jahren ausgedacht. Das World Food Program fand die Idee so gut, dass sie ShareTheMeal als internes Startup ermöglicht haben. „So haben wir die Mentalität eines Startups, können aber das effizienteste Verteilsystem für Nahrungsmittel nutzen“, erklärt Stricker.

ShareTheMeal löst das Problem, dass man bisher kaum verfolgen kann, wo die eigene Spende wirkt. Die App nutzt Geolocation, so dass man genau sehen kann, wo in einem Entwicklungsland eine Mahlzeit ausgegeben wird. Kowatsch sagt: „Die Informationen kommen direkt von den Mitarbeitern des Welternährungsprogramms. Die sind jeden Tag vor Ort unterwegs und kontrollieren, dass die Mahlzeiten auch tatsächlich ankommen.“ Ende Mai ging die Testversion live, ganz ohne Marketing. „Nach sieben Tagen hatten wir schon 50.000 bedürftige Kinder für einen Tag ernährt.“ Jetzt ist die App für alle Nutzer offen.

ShareTheMeal kann für iOS und Android heruntergeladen werden. Das Projekt war eine der 15 Ideen für eine bessere Welt aus unserer Februar-Ausgabe. 

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