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Wie das Prinzip Murmelbahn zu einem grandiosen Instrument führte

von Michael Rundle
Das Internet ist voller schöner und skurriler Versuche, Technologie und Musik miteinander in Einklang zu bringen. Die Wintergatan Marble Machine toppt jedoch die meisten. Sie zeigt, wie man aus etwas Simplem etwas erschaffen kann, das niemand versteht.

Der schwedische Musiker Martin Molin hat eine spektakuläre Murmel-Musik-Maschine gebaut, und Hannes Knutsson dazu ein nicht minder spektakuläres Video gedreht:

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Die Wintergatan Marble Machine besteht aus einer handgefertigten Musik-Kiste, die eine Trommel, einen Bass, ein Vibrafon und andere Instrumente zumKlingen bringt. Dutzende wunderschön bearbeitete Holzteile, auf denen Murmeln rollen, sich sammeln, wieder auseinanderlaufen können fügen sich hier zu einem wahren Kunstwerk zusammen.

Wer wissen möchte, wie so etwas gebaut wird, kann auf der YouTube-Seite von Wintergatan nachschauen. Im Herbst 2014 begann Martin Molin seine Arbeit an der Maschine. Erst kürzlich kommentierte er: „Je näher wir dem Zeitpunkt kommen, an dem sie fertig sein wird, desto schwerer fällt es, die Arbeit zu beenden.“

Es sei kurios, zu merken, dass der Prozess sich sofort verlangsame, sobald eine Deadline in Sicht sei. „Wir müssen bald Musik mit unserer Maschine machen und aufhören, immer, immer, immer wieder Murmeln vom Boden aufzuheben“, so Molin. Im Gespräch mit WIRED erzählt der Musiker, dass er von der Subkultur der Murmel-Maschinen zu seinem Kunstwerk inspiriert worden sei. Allerdings habe er gleich gespürt, dass er das Prinzip noch ein paar Level weiter tragen wolle. Nicht nur Töne, sondern geordnete Klänge, das sei sein Ziel.

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Zwei Monate gab er sich Zeit dafür. Er brauchte 14. Zunächst arbeitete Molin mit einer 3D-Software. Dann modellierte er alle Einzelteile so, als ob er Kleider an einer Puppe anpassen würde. Heraus kam die so eindrücklich schief-schöne Skulptur.

„Murmeln verhalten sich wie Wasser“, sagt der Musiker. „Wasser kann alles durchbrechen, nach 100000 Jahren können Tropfen ein Loch in einen Stein gewaschen haben.“ Mit Murmeln sei es ähnlich: Sie seien nicht zu zähmen, durchbrächen „jede Mauer, die ich aufbaue“, so Molin. Die Murmel-Maschine ist programmierbar, die Tonart kann noch während eines Songs angepasst werden. Im Video etwa beginnen die Töne in E-Moll-Harmonie und wechseln dann über zu C-Dur.

Kleiner Nachteil der beeindruckenden Konstruktion des Schweden: Sie lässt sich nicht von einem Ort an einen anderen bringen, ohne komplett auseinandergenommen werden zu müssen. Molin möchte kleinere Versionen bauen, die mobil sind. Er lerne immer dazu, sagt er. Zum Beispiel, wie er den Bauprozess beschleunigen könne. Beim nächsten Mal werde es dann nicht mehr ein Jahr dauern. 

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