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Die UN warnt: Der Drogenhandel über das Dark Net eskaliert

von WIRED Editorial
Der Drogenhandel über die verschlüsselten Kanäle des Tor-Netzwerks läuft trotz der Erfolge internationaler Ermittler weiter. Online-Anbieter lassen sich nach Informationen der UN nicht einschüchtern. In einem neuen Report fordern die Vereinten Nationen mehr technische Expertise.

Die Vereinten Nationen stellen in ihrem neuen Welt-Drogen-Report fest: Der Handel mit Drogen im Dark Net eskaliert. Unter dem Stichwort „Neue Technologien“ listen die UN das Geschäft über das Internet erstmals auf, es steht als eines der Hauptthemen neben dem steigenden Konsum von Heroin und der Verbreitung von psychoaktiven Substanzen. Das Angebot mit diesen Stoffen sei in den vergangenen Jahren vor allem online angestiegen, schreiben die Vereinten Nationen. Das habe Potenzial „neue Gefährdungsgruppen anzusprechen und den Zugang zu Drogen zu erleichtern“.

Gesetzeshüter und Strafgerichte hätten größte Mühe, mit diesem für sie immer noch neuen Marktplatz für illegale Substanzen umzugehen. „Neben praktischen Problemen gibt es auch rechtliche Hindernisse, die angegangen werden müssen“, schreibt die UN. Dazu gehöre die Fragen: Wer ist zuständig für einen konkreten Fall? Wie können die Behörden international Informationen untereinander austauschen? Und wie können die weltweit agierenden Anbieter ausfindig gemacht werden?

„Der Aufbau von Expertise ist zentral, um digitale Beweise sammeln zu können“, schreibt die UN. Dazu gehöre sowohl Technik, als auch der Einsatz von geschulten Undercover-Agenten. Im Zweifel, so die durchaus kritisch zu sehende Forderung der UN, müssten Verdächtige zur Offenlegung von Passwörtern und verschlüsselten Daten gezwungen werden.

Die UN stellen in ihrem Report fest, dass es in den vergangenen Jahren zwar bereits effektive Ermittlungen gegen große Online-Marktplätze gegeben hat. Etwa der erfolgreiche Kampf von Europol gegen die Betreiber der Silk Road und der Silk Road 2.0 im Jahr 2014.

In der Folge dieser Ermittlungen schlossen auch zahlreiche andere Marktplätze, wie etwa Agora im August 2015, deren Macher sich vor den Strafermittlungen fürchteten. „Sobald ein Marktplatz aber schließt, wird der nächste Anbieter die Marktlücke schließen“, schreibt die UN.

Sie zitiert aus einer Untersuchung, bei der 2014 100.000 Internet-User befragt wurden. Sie zeigt einen Anstieg des Ankaufs von Drogen im Internet von 4,9 Prozent im Jahr 2009 auf mehr als 25 Prozent im Jahr 2014. Wie sich der Markt in den vergangenen zwei Jahren seit dem Ende der Silk Road entwickelt hat, hält der neue Report nicht in Zahlen fest.

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