Am Sonntag um 11:28 Uhr verkündete Amazon-Chef und Weltraumunternehmer Bezos die erfolgreiche Landung nach dem dritten Testflug der Trägerrakete. Dieses Mal hatten die Entwickler einige Parameter verändert: Das Triebwerk wurde beim dritten Testflug erst etwas über einen Kilometer über dem Landeplatz gezündet, was künftig Treibstoff sparen könnte, aber dafür weniger Zeit für Fehlerkorrekturen erlaubt.
Ebenfalls neu bei diesem Flug war, dass die Raumkapsel erstmals eine Nutzlast transportierte: Zwei Experimente für Mikrogravitation befanden sich an Bord des Raumfahrzeugs, das dereinst auch Menschen für eine kurze Stippvisite in den erdnahen Weltraum bringen soll. Eines der Experimente sollte erforschen, wie sich eine Staubschicht verhält, wenn sie unter Mikrogravitation von einer Murmel getroffen wird. Das andere diente der Überprüfung des Verhaltens von Steinen und Sedimenten bei geringer Schwerkraft, berichtet TechCrunch.
Der dritte gelungene Flug der New Shepard in Folge ist ein großer Erfolg für Blue Origin. Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX ist die weiche Landung erst einmal gelungen, dafür aber mehrere Male spektakulär gescheitert. Im Gegensatz zu Blue Origin hat SpaceX allerdings deutlich höhere Ziele: Die New Shepard macht nur einen kurzen Hopser über die Atmosphäre, während die Falcon 9 Menschen in einen Orbit oder sogar darüber hinaus befördern können soll. Außerdem besteht SpaceX bei seinen Landungen auf einer schwimmenden Plattform, was die Sache noch einmal komplizierter macht. Die große Kostenersparnis lohnt sich aber wohl in beiden Fällen: Wiederverwertbare Raketen könnten den Preis für Reisen ins All deutlich senken.
