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Airforce-Wissenschaftler bricht den Geschwindigkeitsrekord für Magnetschwebebahnen

von Michael Förtsch
Eine Forschungseinheit der US-Luftwaffe lässt den Traum vom superschnellen Hyperloop-Zug ein Stück näher rücken: Die Wissenschaftler haben eine Magnetschwebebahn auf über 1000 km/h beschleunigt. Das ist Weltrekord.

Das 846th Test Squadron der US Airforce forscht an der Technik für die Luftwaffe der Zukunft. Sie erprobt zielsuchende Munition, Raketenabwehrsysteme und Schleudersitze, die Piloten in Extremsituationen das Leben retten können. Nun haben die Militärforscher einen Rekord aufgestellt.

Wie erst jetzt bekannt wurde, gelang es ihnen am 4. März bei einem Versuch auf der Holloman Air Force Base, einen Magnetschwebeschlitten auf 1018 km/h zu beschleunigen. Damit ist das kastenförmige Gefährt aus Stahlstreben die schnellste Magnetschwebebahn der Welt.

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Der eine Tonne schwere Testschlitten wird durch Supraleiter in der Schwebe gehalten, die mit flüssigem Helium auf minus 269 Grad Celsius gekühlt werden, und durch acht Raketen angetrieben. Die Vorbereitungen für die Rekordfahrt sollen sechs Monate gedauert haben. Dabei mussten vor allem die Balance und Gewichtsverteilung des Schlittens austariert werden, der sonst zum unkontrollierbaren Geschoss geworden wäre.

Bei ersten Versuchen wurden zunächst Geschwindigkeiten von 820 und 825 km/h erreicht. Nur wenige Tage später gelang den Militärforschern dann eine Beschleunigung von 283 Metern pro Sekunde und damit der aktuelle Rekordwert. Bei dieser Geschwindigkeit wäre eine Fahrt von Los Angeles nach New York in weniger als vier Stunden zu bewältigen.

Mit dem Magnetschwebeschlitten will die Airforce jedoch keine Menschen befördern, sondern Tests an Geräten bei Fluggeschwindigkeiten durchführen. Dazu gehören etwa experimentelle Waffen für Überschallkampfjets, Raketenbremssysteme oder auch Notausstiegs- und Schleudersitze, die sonst nur schwer unter realistischen Bedingungen zu erproben sind.

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Dennoch ist der Rekord auch ein Signal für die zivile Transportwelt: Mit ihm erscheint etwa das Ziel von 1200 km/h schnellen Magnetschwebezügen wie dem Hyperloop deutlich machbarer als zuvor. Zum Vergleich: Der Shinkansen L0 der japanischen Eisenbahngesellschaft ist die derzeit schnellste zivile Magnetschwebebahn der Welt. Sie hat im April 2015 bei ihrer Rekordfahrt eine Höchstgeschwindigkeit von 603 km/h aufgestellt.

Wie lange der aktuelle Rekord halten wird ist unklar. Das nächste Ziel haben die Militärforscher jedenfalls schon ins Auge gefasst: Sie wollen einen Magnetschwebeschlitten auf Mach 10, also 12.348 km/h, bringen. 

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